Ismail Atalan hatte ein Bedürfnis, bevor er dazu überging, das Sportliche zu analysieren. Immer noch deutlich mitgenommen von dem 3:2 (2:1)-Sieg über Dynamo Dresden, richtete er das Wort an den Bochumer Anhang: „Eins möchte ich zuerst machen, damit ich das nicht vergesse: Ich möchte mich, auch im Namen der Mannschaft, für diese tolle Unterstützung der Fans bedanken.“ Davor, so der 37 Jahre alte Fußball-Lehrer, könne er nur den Hut ziehen.
Atalan wusste den Stellenwert dieser bedingungslosen Unterstützung von den Tribünen genau einzuordnen. „Man sieht: Obwohl wir in den letzten drei Spielen nicht die Ergebnisse gebracht haben, die sie sich gewünscht haben, waren sie da.“ Das war bereits vor dem Spiel zu spüren.
Zu erwarten war das aber keineswegs: Nur 14.808 Zuschauer – gemessen an den eigenen Ambitionen, an der Anstoßzeit, am Wetter sowie dem attraktiven Gegner war das eine erstaunlich kleine Zahl – hatten den Weg ins Bochumer Stadion gefunden. Die Erklärung dafür war einfach: Nach dem Saison-Auftakt hatten viele potentielle Besucher wohl vermeintlich bessere Alternativen gefunden, als der Castroper Straße einen Besuch abzustatten.
Das Gros der Besucher versprühte trotz des holprigen Starts mit nur einem Punkt aus drei Spielen durchweg positive Stimmung. Auch nach den Rückschlägen, die der VfL hatte wegstecken müssen: „Auch nach dem 0:1 oder dem 2:2 war nichts Negatives spürbar“, lobte Atalan.
Das habe sich auch auf seine Mannschaft übertragen, die den 0:1-Rückstand durch zwei Tore von Kapitän Felix Bastians zunächst in ein 2:1 drehte und schließlich, nach dem zwischenzeitlichen 2:2, das Aias Aosman erzielt hatte, in der 87. Minute noch den 3:2-Siegtreffer erzielte. Angetrieben vom eigenen Publikum. Atalans Fazit: „Ich hatte nie Zweifel am Willen meiner Mannschaft. Wir haben absolutes Vertrauen. Natürlich braucht man aber auch mal das Glück.“
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