Wenn die Schalker U 23 zu einem Auswärtsspiel anreist, geschieht dies mit dem großen Mannschaftsbus. Der muss bei den Oberliga-Spielstätten dann erst einmal einen Parkplatz finden - zwischen den Autos der gegnerischen Spieler, die teilweise direkt von der Arbeit zum Fußballplatz fahren.
Es sind zwei Welten, die in dieser Saison in der Fußball-Oberliga aufeinanderprallen. Die U 23 des FC Schalke 04 ist in Sachen Rahmenbedingungen, Qualität des Kaders und finanzielle Unterstützung keinesfalls mit ihren Kontrahenten zu vergleichen. Und deshalb gibt es für den Regionalliga-Absteiger auch nur ein Ziel: Den sofortigen Wiederaufstieg. „Es ist alles darauf ausgerichtet, wieder aufzusteigen“, sagt Trainer Onur Cinel, der sicherlich den besten Kader der Liga zur Verfügung hat.
Ich bin davon überzeugt, dass wir unser Ziel auch erreichen werden.
Gerald Asamoah (FC Schalke 04)
Allerdings: Qualität ist nicht alles. „Was soll Ingolstadt sagen? Die sind auch abgestiegen und haben den besten Kader der zweiten Liga“, sagt Cinel. Ingolstadt ist Tabellenfünfzehnter. Und auch der königsblaue Motor stottert noch. Vier Punkte haben die Schalker aus den ersten drei Spielen geholt. Ein solcher Punkteschnitt wird nicht reichen, um im Sommer den sofortigen Wiederaufstieg zu feiern.
Natürlich ist für die momentan auf dem neunten Tabellenplatz stehende U 23 noch alles möglich, ganze 31 Spiele sind noch zu absolvieren. Zudem zählen die beiden Gegner, gegen die Schalke Punkte gelassen hat, mit Hamm (0:1) und Lippstadt (1:1) zu den Teams, „die auch den Anspruch haben, oben mitzuspielen“, wie Onur Cinel sagt. Dennoch könnten die ersten drei Spiele ein Warnschuss zur richtigen Zeit gewesen sein.
Denn nicht nur mit der Punkteausbeute, auch mit den Leistungen kann Onur Cinel nicht zufrieden sein. Bereits am ersten Spieltag sah Cinel trotz eines deutlichen 4:0-Sieges noch „viel Luft nach oben.“ Gegen Lippstadt kassierte die U 23 zwar unglücklich das 1:1, hatte zuvor aber auch Glück, dass der Gegner seine Konter nicht konsequent nutzte. Und beim 0:1 in Hamm ließ Schalke seine Chancen liegen. Bei den beiden letztgenannten Spielen half der U 23 übrigens auch der Einsatz von Bundesliga-Profi Breel Embolo nicht, immerhin der teuerste Einkauf in der königsblauen Vereinsgeschichte.
Jeder erwartet den Durchmarsch
Am Freitagabend im vorgezogenen Spiel in Rheine wird Schalke dreifach punkten müssen, sonst dürfte Onur Cinel wohl nicht um das unschöne Wort Fehlstart herumkommen. „Wir wussten, dass der Aufstieg kein Selbstläufer wird“, sagt Cinel. Trotzdem erwartet jeder den Durchmarsch der Schalker.
So wohl auch die Schalker Verantwortlichen, die die kostenintensive Zweitevertretung genau im Blick haben werden. Nach dem Abstieg aus der Regionalliga stand eine Auflösung im Raum, Schalke entschied sich dagegen. Sollte es der U 23 in den kommenden Wochen nicht gelingen, eine Siegesserie zu starten, wird das Thema wohl spätestens gegen Ende der Saison wieder aufkommen.
Team-Manager Gerald Asamoah ist das zu negativ: „Ich bin davon überzeugt, dass wir unser Ziel erreichen werden.“ Heißt konkret: In der kommenden Saison mit dem Mannschaftsbus wieder vor den Regionalliga-Stadien zu parken.




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