So war es in den letzten Jahren bei Leroy Sané, Julian Draxler und Joel Matip und so war es in diesem Sommer bei Sead Kolasinac, Atsuto Uchida und vor allem Benedikt Höwedes.
Manchmal ist gegen solche schmerzlichen Abgänge eben kein Kraut gewachsen. Will ein internationaler Topklub wie Paris Saint-Germain oder der FC Arsenal so einen Spieler haben, fehlt es auch Nachbar Dortmund an Geld und Argumenten.
Der Fall Höwedes ist anders. Der Ex-Kapitän und Fanliebling wollte bleiben, wie er auch nach seinem Wechsel zum italienischen Rekordmeister Juventus Turin deutlich signalisiert hatte. Nicht wenige Schalke-Anhänger nehmen dem Verein nun übel, einen der letzten Helden der Fans „vom Hof gejagt“ zu haben.
Wer bleibt der Nordkurve jetzt noch als Identifikationsfigur? Natürlich Torhüter Ralf Fährmann. „Oh Ralle Fährmann, hast du noch ne Schwester, man? Ich halt um ihre Hand an, und nehm' auch ihren Namen an“, singen die Knappen über den neuen Kapitän, der sich nur kurz mit Tränen in den Augen zur Eintracht verabschiedete und nach dem Abgang von Manuel Neuer sofort zurückkehrte. Doch dann wird es dünn. Breel Embolo, teuerster Schalker Neuzugang aller Zeiten, fliegen einige Herzen zu. Doch der Schweizer ist erst seit einem Jahr auf Schalk und hat verletzungsbedingt gerade einmal zehn Spiele für Königsblau absolviert. Leon Goretzka ist sportlich wohl das Aushängeschild, an einen langfristigen Verbleib in Gelsenkirchen glaubt jedoch kaum jemand.
Mehr Druck für Tedesco und Heidel
Wäre da noch Guido Burgstaller, der im Winter verpflichtet wurde und überraschend einschlug - wie eine Axt im Wald. Der Österreicher bringt alles mit, was sie auf Schalke lieben: Kampfgeist, Rennen bis zum Kotzen und eine besondere Gabe, die Murmel irgendwie reinzudrücken. Da verzeihen die Fans gerne den ein oder anderen technischen Fehler. Aber auch er musste sich in den ersten beiden Spieltagen mit einem Bankplatz begnügen.
Auf dem Feld ist Schalke auf allen Positionen doppelt besetzt. Der Platz als Fan-Liebling, den Benedikt Höwedes hinterlässt, ist dagegen erst einmal vakant. Damit setzen Domenico Tedesco und Christian Heidel ein Zeichen, dem aktuellen Kader zu vertrauen. Leichter haben sie es sich dadurch aber nicht gemacht. Umso mehr stehen sie nun unter dem Druck des sportlichen Erfolges.



















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