Sieben Spiele, zehn Punkte: So sieht die magere Ausbeute der niederländischen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation aus. Es läuft nach dem 0:4-Debakel – der höchsten Pleite seit 56 (!) Jahren – in Frankreich darauf hinaus, dass nach der EM 2016 auch die WM 2018 ohne diese stolze Fußball-Nation stattfinden wird.
Die Menschen sind erkennbar sauer auf ihre Nationalelf: Nur 2,8 Millionen sahen am Fernseher die Pleite von Paris. Unglaublich, aber wahr: Den Sieg der niederländischen Frauen im EM-Finale gegen Dänemark verfolgten bis zu fünf Millionen TV-Zuschauer. Eine Ohrfeige für Arjen Robben, Wesley Sneijder und Co.
Der Grund für die Krise liegt auf der Hand: Während Deutschland amtierender Weltmeister, Confed-Cup-Sieger und U21-Europameister ist und Bundestrainer Löw die Qual der Wahl bei der Kaderzusammenstellung besitzt, stehen dem Nachbarn schlichtweg zu wenige Top-Profis zur Verfügung. Noch schlimmer: Die Niederländer sind verzweifelt und müssen notgedrungen auf ihre Alt-Stars setzen.
Aber warum? Waren es nicht die Niederländer, die jahrelang für eine exzellente Nachwuchsarbeit und einen hochattraktiven Spielstil standen? Weshalb ist dieses Fundament rissig geworden?
Die Erklärung: Die Konkurrenz hat es verstanden, die Fußball-Philosophie von Oranje nachzuahmen und zum Teil sogar zu perfektionieren – während die Erfinder selbst stagnierten. Es gibt nun eine Experten-Kommission, die die Probleme aufarbeitet und Lösungen anbietet. Aber die Umsetzung solcher Pläne benötigt Zeit. Zeit, die das Nationalteam nicht hat. Denn eine verpasste WM-Teilnahme würde im Land als Katastrophe empfunden.



















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