Franck Ribéry pfefferte nach seiner Auswechslung das Trikot auf die
Ersatzbank, Arjen Robben schimpfte über die lasche Spielweise der
Mannschaft, der erneut zum Ersatzspieler degradierte Thomas Müller
verließ die Arena wortlos. Nein, der FC Bayern hatte den Start in die
neue Champions-League- Saison nicht vermasselt, das Ergebnis las
sich sogar perfekt. 3:0 gegen den belgischen Meister SC Anderlecht –
darüber hätten sich viele andere Vereine gefreut. Bei den Bayern aber
rumort es.
Ancelotti steht in der Pflicht
Zu vieles hat sich aufgestaut in den vergangenen Wochen. Die
Degradierung von Bayern-Seele Thomas Müller, die Beschwerde von
Top-Torjäger Robert Lewandowski über die Transferpolitik, dazu von
vielen Seiten Kritik an Trainer Carlo Ancelotti – wenn nicht einmal mehr
Siege reichen, um die Lage zu beruhigen, ist es schon weit gekommen.
Wie lassen sich diese Probleme lösen? Eine Schlüsselrolle kommt Carlo
Ancelotti zu. Der Trainer steht in der Pflicht, aus Egoisten Teamplayer zu
machen, aus Disziplinlosen Einsichtige, aus Unzufriedenen Ehrgeizige.
Ancelotti, zweimal Champions-League- Sieger mit dem AC Mailand und
einmal mit Real Madrid, genießt trotz seiner Erfolge nicht den Ruf seines
Vorgängers Pep Guardiola. Dem Italiener wird vorgeworfen, dass keine
Spielidee zu erkennen sei, auch seine Aufstellungen werden oft
hinterfragt.
Er sei es gewohnt, kritisiert zu werden, sagte der 58-Jährige, aber
seiner Ansicht nach sei es zu viel. Wenn er das jetzt schon so
empfindet, dann dürfte er sich noch wundern: Es brodelt zwar
bedrohlich, doch noch ist der Vulkan nicht ausgebrochen. Sollte
Ancelotti nicht zügig Einfluss auf die vergiftete Atmosphäre nehmen und
nicht die erwarteten Erfolge liefern, dann werden sie ihn feuern. Julian
Nagelsmann, der Überflieger aus Hoffenheim, hat ja schon bekundet,
dass ihn der FC Bayern „glücklicher machen“ könnte. Man nennt das Bewerbung.



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