In Spielminute 78 sah sich Jan Siewert nochmal unter Zugzwang: Seine Mannschaft lag mit 0:1 gegen Rot-Weiß Oberhausen zurück. Spielerisch ging nicht mehr viel zusammen. Früher oder später würde also die Brechstange ausgepackt werden. Vermutlich aus diesem Grund ließ Siewert den 1,87 Meter großen Sören Dieckmann zu sich rufen, den er für Amos Pieper in die Partie brachte.
Doch die Einwechslung verlief nicht reibungslos: Hoch motiviert stürmte Dieckmann auf das Feld. Der 21-Jährige wurde aber sofort von Schiedsrichter Benjamin Schäfer zurückgepfiffen. Gelbe Karte für zu frühes Betreten des Platzes während der Einwechslung. "Die Gelbe Karte war überflüssig. Wir zeigen an, dass unser Spieler drauf gehen will. Der Schiedsrichter nimmt das zur Kenntnis und gibt dann trotzdem Gelb," zeigte sich Siewert etwas verwundert über die Verwarnung.
Dieckmanns erste Aktion konnte dann kaum unglücklicher sein: Bei einem Abschlag behinderte er RWO-Torwart Robin Udegbe anscheinend so sehr, dass sich Schiri Schäfer erneut genötigt fühlte den gelben Karton auszupacken. Blitz-Rot in weniger als einer Minute! "Ich habe die Situation gar nicht richtig wahr genommen," gab Siewert zu. "Ich habe nur gesehen, dass Udegbe und Dieckmann zum Ball gegangen sind und dann gab es auch schon Gelb-Rot." Auffällig: Der Assistent ließ die Fahne unten, zeigte also kein Foul an. Sünder Dieckmann verließ unter hämischen Applaus der RWO-Fans den Rasen und konnte sich ein Lächeln und kurzes Winken in die Runde nicht verkneifen.
Siewerts Gegenüber Mike Terranova klinkte sich in die Diskussion um die kuriose Gelb-Rote-Karte ebenfalls ein und legte ein gutes Wort für den Spieler ein: "Für uns war der Platzverweis natürlich nicht von Nachteil. Trotzdem kann man in solchen Situationen vielleicht sagen: 'Komm ist okay, der darf drauf bleiben', vor allem bei einem so jungen Spieler, der ja nichts Böses wollte, " sagte der RWO-Trainer. "In einer solchen Szene könnte man vielleicht insgesamt etwas mehr Fingerspitzengefühl zeigen," meinte auch Siewert.
Auf den Platzverweis und den Schiedsrichter wollte Siewert die Niederlage am Ende des Tages dann aber keinesfalls abwälzen: "Wir haben nicht wegen der Gelb-Roten-Karte oder dem Schiedsrichter verloren. In unserem Spiel ist schon vorher einiges nicht optimal gelaufen," sagte er deutlich.
Die Reserve des BVB kann am kommenden Samstag Zuhause gegen Erndtebrück Wiedergutmachung für die zwei Pleiten in Folge betreiben und wieder zurück in die Spur finden.



















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