Bisher hat Matija Nastasic in dieser Saison eine makellose Bilanz: Der Schalker Verteidiger hat noch keine einzige Pflichtspiel-Minute verpasst. Vor dem Spiel an diesem Samstag (15.30 Uhr) bei Hertha BSC Berlin wird das aber schwierig: Nastasic kehrte verletzt von der serbischen Nationalmannschaft zurück, und das sorgt für Ärger. „Glücklich sind wir nicht darüber“, bestätigt Trainer Domenico Tedesco.
Denn Nastasic sei „mit einer klaren Diagnose“ seiner Fußverletzung zur Nationalmannschaft gereist, die da lautete: Den 24-Jährigen plagt ein Knochenödem – eine schmerzhafte Angelegenheit, die man nur schwer wieder in den Griff bekommt. Ein Einsatz für Serbien im WM-Qualifikationsspiel in Österreich am vergangenen Freitag war eigentlich nicht angeraten, aber Nastasic stellte sich trotzdem zur Verfügung. Das Resultat laut Tedesco: „Er ist mit noch größeren Schmerzen zurückgekehrt.“
Vorwürfe an den serbischen Verband oder an den eigenen Verteidiger verkneift sich Schalke. „Ich gehe davon aus, dass Matija unbedingt spielen wollte, weil es für die Serben ein so wichtiges Spiel war“, sagt Manager Christian Heidel: „Mit Serbien zur WM zu kommen, ist ja nicht jedes Mal möglich.“ Vielleicht hätte sich Schalke ein bisschen mehr Eigenverantwortung und Rücksichtnahme auf die eigene Gesundheit von Nastasic erhofft, aber dem war nicht so. Und eine Handhabe hat Schalke sowieso nicht: „Das Fifa-Reglement ist so, dass wir ihn abstellen müssen, selbst wenn er ein Holzbein hätte“, erklärt Heidel. Er plädiert vielmehr dafür, die Regel der Abstellungspflicht zu überdenken: Schließlich sind es die Vereine, die die Profis bezahlen – die aber keinen Einfluss darauf haben, ob ein angeschlagener Spieler für seine Nationalmannschaft zum Einsatz kommt. „Das ist ja nicht zum ersten Mal der Fall“, beklagt Heidel.
Nastasic hatte sich vor seinem Serbien-Einsatz in dem am Ende mit 2:3 verlorenen Spiel in Österreich zwar besser gefühlt. Aber Heidel hatte sich das Spiel im Fernsehen angesehen und festgestellt: „Zu 100 Prozent fit war er nicht.“ Danach gab’s den Rückschlag: Im zweiten Spiel gegen Georgien, in dem die Serben das WM-Ticket lösten, setzte Nastasic aus. Und da Schalkes Trainer Tedesco bisher angeschlagene Spieler im Zweifel nicht eingesetzt hat, dürfte beim Spiel in Berlin wohl eher Benjamin Stambouli die
Dreierkette mit Naldo und Thilo Kehrer komplettieren. Nastasic könnte sich wegen der weiter anhaltenden Unsicherheit um den Einsatz von Bastian Oczipka, dessen Frau hochschwanger ist, aber auf der Bank für einen Notfall bereit halten. Dies beeinträchtigt die Vorbereitung auf das wichtige Duell in Berlin, wo Schalke nach drei Spielen ohne Sieg wieder dreifach punkten will – schließlich könnte man damit am Wochenende ins obere Tabellendrittel klettern.
Gut wenigstens: Das Personal-Problem auf der Sechs hat sich in der Länderspiel-Pause offenbar in Wohlgefallen aufgelöst. Tedesco traut den zuletzt angeschlagenen Nabil Bentaleb (Schambeinentzündung) und Weston McKennie (Muskelfaserriss) einen Startelf-Einsatz an der Seite des gesetzten Leon Goretzka zu.




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