Wer hat eigentlich das Gerücht in die Fußball-Welt gesetzt, Trainer spielten nicht mit? Manfred Wölpper ist bei jeder Partie einsatzbereit, steht beim ETB grundsätzlich mit seinen Fußballschuhen am Spielfeldrand. Und hätte seine Mannschaft nur ein Quäntchen der Energie, die der bald 60-Jährige jedes Mal in seiner Coaching-Zone versprüht – der ETB könnte schon die Herbstmeisterschaft feiern.
Darum fuchst es ihn wie wild, wenn er tatenlos solche Partien wie zuletzt beim mühsamen 1:0-Sieg gegen Cronenberg erleiden muss. „Dafür trainieren wir nicht fünfmal die Woche, die Gier nach Toren, nach Erfolgen hat mir einfach gefehlt. Gegen diesen Gegner und gegen zehn Mann muss man ein Feuerwerk abbrennen“, lautete unter der Woche seine Ansprache an die Mannschaft.
Dafür trainieren wir nicht fünfmal die Woche, mir hat die Gier nach Toren einfach gefehlt
Manfred Wölpper (ETB Schwarz-Weiß)
Die hat die Möglichkeit zur Wiedergutmachung bereits an diesem Freitagabend im vorgezogenen Meisterschaftsspiel beim TV Jahn Hiesfeld (19.30 Uhr, Dorotheen-Kampfbahn). Die Partie ist verlegt worden, weil es für das Team von Wölpper bereits am kommenden Dienstag im Nachholspiel gegen Krefeld-Fischeln weitergeht (15 Uhr, Uhlenkrug). Und am folgenden Sonntag will der ETB im Heimspiel gegen Turu Düsseldorf (14.30) dann endgültig die goldene Ernte des Herbstes eingefahren haben. „Wenn wir aus den drei Spielen mit sieben Punkten herauskommen, das wäre schon Klasse. Wenn wir dann Weihnachten noch oben mit dabei sind, dann wird die zweite Serie vielleicht noch besser“, macht der Coach seine hoffnungsvolle Rechnung auf.
Der schwerste Brocken dürfte dabei schon heute Abend das Spiel in Hiesfeld sein. „Wir sind auswärts ja nicht gerade eine Macht“, so Wölpper. Am Anfang ein Remis in Bocholt, als man noch dachte, der 1. FC würde oben mitmischen, und danach ein Dreier in Vohwinkel, das war die bislang magere Bilanz der Schwarz-Weißen in der Fremde. Und für einen Auswärtserfolg beim punktgleichen Tabellen-Siebten müssten die Gäste heute schon eine besondere Leistung bringen.
Hiesfeld mit ausgebuffter Truppe
Mit Torhüter Kevin Hillebrand, Stürmer Kevin Menke und den Gebrüdern Gataric, die über unzählige Regionalligaspiele für Lotte und den WSV verfügen, haben die Hiesfelder eine routinierte ausgebuffte Truppe beisammen, die in ihrer Kampfbahn nur schwer zu schlagen ist. Und der Gegner ist ausgeruht: Die Partie am Sonntag gegen Turu fiel aus, obwohl die Hiesfelder alternativ über einen Kunstrasenplatz verfügen. Personelle Notlagen, so munkelte man.
Die hat auch der ETB nach wie vor, obwohl sich die Verletzten allmählich zurückmelden: Nach langem Ausfall ist Abwehrspieler Maximilian Güll (Adduktoren) wieder ein Thema, der Ex-Uerdinger soll aber behutsam an den Wettkampf herangeführt werden. Und auch Ömer Erdogan (Kapsel-Verletzung) macht allmählich Fortschritte, er trainiert aber weiterhin momentan nur individuell. Dafür verzögert sich die Rückkehr von Kevin Kehrmann (Oberschenkel-Zerrung) noch für mindestens zwei Spiele, dessen weite Einwürfe bekanntlich ein probates Standardmittel sind. Und Neuzugang Johannes Focher ist erst ab dem 22. November spielberechtigt. Der neue Torhüter macht aber jetzt schon Druck auf die interne Konkurrenz.

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