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Kommentar zur Krug-Entmachtung
Gute Technik, schlecht gemacht

(6) Kommentare
Hellmut Krug, Hellmut Krug
Foto: firo

Rot für Hellmut Krug: Der DFB hat den ehemaligen Schiedsrichter als Videochef abgesetzt. Ein Kommentar.

Die Dinge lassen sich leicht in Zusammenhang bringen. Am Sonntag werden Manipulationsvorwürfe gegen Hellmut Krug öffentlich, am Montag wird er von seinen Aufgaben als Chef des Projekts Videobeweis abgesetzt. Das – und die Formulierung in der offiziellen Erklärung des DFB – wirken wie eine Bestätigung der Vorwürfe. Das ist sie – das sei an dieser Stelle klargestellt – aber ausdrücklich nicht. Die Beteiligten bestreiten die Vorwürfe, beweisen lassen sie sich schon gar nicht. Im Sinne der Unschuldsvermutung sollte das eine nicht mit dem anderen vermengt werden.

Viel unstrittiger und öffentlich einsehbar ist, dass Hellmut Krug als Chef des Projekts Videobeweis versagt hat. Und auch wenn nicht jeder Fehler seiner Arbeit entspringt, so trägt er doch die Verantwortung für das verheerende Chaos, das rund um die gute neue Technik entstanden ist. Krug selbst hatte gesagt, dass das Projekt ein Jahr Vorbereitungszeit gehabt habe, dass es viel besser funktionieren würde als beim Confed-Cup. Die Wahrheit ist: Nach drei Monaten des ernsthaften Betriebs funktioniert kaum etwas.

Die Vorgaben für den Einsatz werden in einer Geschwindigkeit verändert, dass dem Zuschauer schwindlig werden könnte. Wie auch immer geartete Transparenz in allen Bereichen wünschen sich Stadionbesucher und andere Fußball-Fans bislang vergeblich. Aber das Gute ist: Es kann nur besser werden.

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  • revierloewe10 06.11.2017 19:50 Uhr
    ....und Wolfgang Stark sollte man direkt mit fort jagen. Wer derart blind agiert wie beim Spiel Gladbach gegen Mainz, der darf nicht weiter Videowilli machen. Manchmal fragt man sich ob der Videoschiri überhaupt wirklich vorm Bildschirm sitzt oder ob die nicht alle zusammen in Köln an der Theke einen heben.....
  • MaiHei 06.11.2017 21:09 Uhr
    Den einzigen Aspekt, den ich vor der Saison akzeptiert habe, es mal zu versuchen, ist die "Gerechtigkeit". Aber die ist auch nicht wirklich eingetreten. Mal wird n Witz-Elfer gegeben. Mal ein klarer nicht. Hallo?!
    Die einzelnen Fallbeispiele aufzuschreiben, würde bis morgen dauern.
    Außerdem versaut es den Stadionbesuch. Ich weiß nicht, ob das Sky-, Eurosport-Player- oder DAZN-Gucker anders sehen. Abschaffen, den Mist! Ganz schnell! Gut ist, dass immer mehr Protagonisten, die eigentlich "auf Linie" bleben müssten, sich offen beklagen (Aogo, Hecking...).
  • 101360.2446 07.11.2017 02:37 Uhr
    Den alten Herren des DFB kann man nur empfehlen sich mal ein internationales Tunier der Rugby Union anzusehen. Dort wird der Videoschiedsrichter seit Jahren professionell und mit großem Erfolg eingesetzt. Die Kommunikation zwischen Feld- und Videoschiedsrichter ist zu hören und die Videosequenzen werden im Stadion gezeigt. Jeder Zuschauer kann die Entscheidungen nachvollziehen. Das hat seit Jahren zu einer großen Akzeptanz geführt. Auch weil die Entscheidungen schnell gettoffen werden, was beim Rugby mehrheitlich schwieriger ist als beim Fußball. Aber der größte Sportverband der Welt ist wohl zu arrogant sich Rat von Leuten aus anderen Sportarten zu holen, die das professionell machem. Das ist der eigentliche Skandal, denn die jetzt gezeigte Unfähigkeit schadet der Akzeptanz einer eigentlich guten Sache.
  • sascha-bond 07.11.2017 09:07 Uhr
    Der ganze erste Teil dieses "Artikel" von Hr. Berg scheint nur dazu zu fungieren, diese angeblichen Vorwürfe bestmöglich abzuweisen, damit die Schalker nicht in Bedrängnis kommen. Welch Wunder bei RS!

    Aber das unnötig und überflüssig, da niemand Schalke wohl dafür verantwortlich machen kann, wenn ein Oberschiri seine Macht missbraucht!

    Ein bisschen NEUTRALEN Journalismus auch in Bezug auf Westvereine wäre echt klasse!!!
  • jossip 07.11.2017 09:43 Uhr
    @101360.2446 richtig! man kann sich beim Rugby sowieso einiges abkucken. Zum Beispiel, das über Schiedrichterentscheidungen nicht im Rudel diskutiert wird. Videobeweis hin oder her: der Zuschauer im Stadion muss wissen, was los ist. An den Fernsehgeräten wird ja sowieso die Szene 30x rauf und runter genudelt und ein Interesse an einer Entscheidung ist nur bedingt vorhanden. Macht man ja "selbst" auf dem Sofa. Im Stadion zählt das unmittelbare. Da gibt es keine Wiederholung. Wenn die Videowand vom Schiedsrichterteam dann eingesetzt wird, ist das bestimmt kein Beinbruch und würde den Widerstand gegen den Videobeweis mit Sicherheit zurück gehen lassen.
  • 101360.2446 07.11.2017 10:38 Uhr
    @jossip Ich kenne weder beim Rugby als Zuschauer noch beim Handball als langjähriger Spieler diese unsportliche Art der Spieler alle Schiedsrichterentscheidungen anzuzweifeln. Und das obwohl diese beiden Sportarten wesentlich kampfbetonter und härter gespielt werden als Fußball. Ich denke wenn im Fußball der Videobeweis richtig eingesetzt wird (siehe Rugby) dann wird das Spiel auch automatisch mit mehr Fairness geführt. Wer will schon gerne dass Tausende im Stadion und am Bildschirm sehen dass der theatralische Abflug im Strafraum eine Schwalbe war.
    Leider ist es aber so, dass der Videobeweis beim Fußball vielleicht sogar absichtlich von den Dilletanten beim DFB durch die laienhafte Umsetzung diskreditiert wird. Der Sportjournalismus tut sein übriges dazu. Es wäre interessant die DFB- Verantwortlichen mal mit dem Beispiel Rugby zu konfrontieren. Stattdessen wird über DFB interne Intrigen berichtet was der Auflage zuträglicher ist als sich Arbeit mit fundierter Recherche zu machen.

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