Ausgerechnet einer seiner Vorgänger hat Argirios Giannikis die erste Niederlage als Cheftrainer von Rot-Weiss Essen zugefügt. Rund anderthalb Jahre nach seinem Aus bei RWE kehrte Jan Siewert mit der U23 von Borussia Dortmund an die Hafenstraße zurück und durfte sich nach 90 intensiven Minuten feiern lassen. Ein Gefühl, das er als RWE-Trainer im Stadion Essen nicht häufig erlebte.
An diesem Freitagabend lief vor 7307 Zuschauern jedoch alles für Siewert und seine Mannschaft zusammen. Ein Geniestreich von Routinier Massimo Ornatelli besiegelte die erste Pleite der Gastgeber unter ihrem neuen Trainer, der Siewert-Nachfolger Sven Demandt vor rund einem Monat abgelöst hatte und einen tollen Start hinlegen konnte. Zehn Punkte fuhren die Rot-Weissen in den ersten vier Spielen unter seiner Leitung ein. Nun folgte der erste Dämpfer für Giannikis.
Dabei hatte der RWE-Trainer auf dieselbe Elf gesetzt, die vor fünf Tagen an gleicher Stelle Fortuna Düsseldorf II mit 2:0 besiegte. Giannikis setzt erneut auf seine zuletzt so starke Offensive um Kai Pröger, Marcel Platzek und Kamil Bednarski.
Doch Siewert hatte die Schwarz-Gelben gut auf seinen Ex-Verein eingestellt. Dortmund ließ die Hausherren vor allem im ersten Durchgang kaum zur Entfaltung kommen. Dabei bewegte sich der BVB auch häufig am Rande der Legalität. RWE verlor dadurch allerdings den Rhythmus. Abgesehen von Marcel Platzek konnte kein Essener Gefahr ausstrahlen.
Geniestreich von Ornatelli
Angetrieben von den eigenen Fans kamen die RWE-Spieler motiviert aus der Pause. Doch das letztlich entscheidende Tor fiel auf der anderen Seite. Es war ein Geniestreich von Ex-Profi Ornatelli, der einen Freistoß aus 25 Meter in den Winkel beförderte. Diese starke Einzelaktion reichte den Borussen aus, um drei Punkte von der Hafenstraße zu entführen.
Die Essener antworteten mit wütenden Angriffen, aber dem BVB gelang es, klare Torchancen der Gastgeber zu vermeiden. So blieb es bei einem nicht unverdienten Auswärtssieg der Schwarz-Gelben zum Auftakt der Rückrunde. Der RWE-Lauf ist somit beendet. Für Giannikis und seine Mannschaft bleiben nun 16 Tage Zeit, um die erste Niederlage unter seiner Regie aufzuarbeiten. Erst am 03. Dezember (15 Uhr, Sport1) geht es mit dem Auswärtsspiel beim Wuppertaler SV weiter.
Die Dortmunder kletterten auf den vierten Tabellenplatz und profitierten dabei auch von der 0:2-Heimniederlage des SV Rödinghausen gegen den SC Wiedenbrück. Mit einem Nachholspiel in der Hinterhand kann sich die Siewert-Elf Hoffnungen machen, den Anschluss an das Spitzenduo wiederherzustellen.
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