Wer hätte das in den ersten Monaten der Saison gedacht? Als Schalke 04 schon am zweiten Spieltag in alte Muster verfiel, beim Aufsteiger Hannover mutlos auftrat, nach einem Gegentor das Aufbäumen vermissen ließ und deshalb verdient verlor. Als nach Schalkes Niederlagen gegen Bayern und in Hoffenheim schon ein Stammplatz im Mittelmaß befürchtet wurde. Als Borussia Dortmund mit zwei Siegen startete und sich dann gerade mal ein Unentschieden in Freiburg gestattete, bevor die beeindruckende Erfolgsserie mit vier weiteren Siegen fortgesetzt wurde.
Wer also hätte vor erst wenigen Wochen ernsthaft vorhergesagt, dass Schalke 04 nach zwölf Spieltagen mit drei Punkten Vorsprung vor Borussia Dortmund auf Platz zwei stehen würde?
Auf Schalke herrscht Ruhe, in Dortmund Alarmstimmung
Schalke steht stabil da, Dortmund taumelt. Auf Schalke herrscht Ruhe, in Dortmund Alarmstimmung. Schalkes unerfahrener Trainer Domenico Tedesco gilt als gewiefter Taktiker und einfühlsamer Gruppendynamiker, Dortmunds für leidenschaftlichen Offensivfußball bekannt gewordener Trainer Peter Bosz steht in einem Orkan der Kritik, weil er stur an seinem riskanten Spielstil festhält und seine Spieler es nicht schaffen, für Absicherung zu sorgen.
Dabei galt doch Tedesco als riskante Wahl, weil er zuvor lediglich Jugendteams und ein halbes Jahr lang den Zweitligisten Aue trainiert hatte, während Bosz mit Ajax Amsterdam ganz Europa beeindruckte. Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr, dass im Fußball auf nichts Verlass ist und scheinbar sichere Urteile mit Haltbarkeitsdaten wie auf Joghurtbechern versehen werden könnten.
Deshalb ist es klug von den Schalkern, dass sie angesichts des für sie erfreulichen Tabellenstandes nicht überschnappen. Sie wissen, dass ihre Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Eine Niederlage in Dortmund wäre für die Blau-Weißen zwar schmerzhaft, würde sie aber nicht umwerfen. Ganz anders ist die Lage bei den Schwarz-Gelben. Der Derbysieg wäre das ideale Frustschutzmittel. Eine Heimpleite hingegen würde als dramatisch empfunden. Und auch Peter Bosz wird sich denken können, was das für ihn bedeuten würde.



















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