Nein, er will sich nicht blenden lassen. Nicht vom vierten Spiel in Folge ohne Niederlage. Nicht von dem mittlerweile klar erkennbaren Aufwärtstrend seiner Mannschaft. Und auch nicht von der Tatsache, dass die SG Wattenscheid aktuell über die viertbeste Abwehr der Regionalliga verfügt. Für Trainer Farat Toku ist all das – ebenso wie Platz neun im Tableau – nur eine Momentaufnahme.
Fakt ist jedoch: Durch den 1:0 (0:0)-Sieg bei Fortuna Düsseldorf II vor 130 Zuschauern haben die eigentlich als Abstiegskandidat deklarierten Schwarz-Weißen den Abstand zur Gefahrenzone weiter vergrößert. Und sogar noch deutlich mehr: Sie haben zur Spitzengruppe der Regionalliga aufgeschlossen.
Tokus Analyse des 1:0-Sieges bei den Landeshauptstädtern fiel dennoch nüchtern, sachlich, realistisch aus. „Verdient“ sei der Sieg, den Manuel Glowacz in der 50. Minute per Foulelfmeter sichergestellt hatte, allemal gewesen. Zumal Düsseldorf im zweiten Durchgang lediglich zweimal aufs Wattenscheider Tor geschossen hatte. Und bei beiden Versuchen war SG-Torhüter Edin Sancaktar rechtzeitig zur Stelle (82. und 90.). Toku haderte jedoch damit, dass seine Elf nach dem Führungstreffer nicht nachgelegt hatte.
Durchschlagskraft lässt nach
Joseph Boyamba, dessen starke Einzelleistung die Entstehung des Foulelfmeters eingeleitet hatte, scheiterte mit einem Lupfer (67.), Demir Tumbul hatte in der 73. Minute ebenso wie Boyamba gegen Fortunas Torhüter Thorsten Stuckmann das Nachsehen.
Die nachlassende Durchschlagskraft im Angriff stand – ohne Frage – mit dem Fehlen der beiden Offensivkräfte Berkant Canbulut und Predrag Stevanovic in Zusammenhang. Folglich fand die Fortuna immer mehr ins Spiel. „Riesenlob an unsere Defensive, die dem Druck der Düsseldorfer am Ende souverän standgehalten hat“, sagte Toku.
Allein in Bezug auf dieses Spiel war das für den 37-Jährigen wichtig. Doch dahinter verbirgt sicj noch weitaus mehr: vielleicht gar die Begründung des Aufschwungs in den vergangenen vier Spielen. „Wir haben zuvor sehr viele Punkte liegen gelassen, weil wir späte Gegentore kassiert haben. Das passiert uns nicht mehr“, bilanzierte er und schloss an: „Das ist das Glück, das wir vorher so nicht hatten. Allerdings haben wir uns das auch hart erarbeitet.“
Eine Feststellung, die wie eine Phrase klingt, hinter der aber mehr steckt. „Es ist kräftezehrend“, sagte Toku nach dem Spiel und maß damit dem ungeheuren Aufwand, den seine Mannschaft „Training für Training, Woche für Woche“ leisten müsse, besondere Bedeutung bei. Der Trainer ergänzte: „Das machen wir seit drei Jahren so.“ Die Schlussfolgerung: „Deshalb ist es auch kein Zufall, dass wir diesen Erfolg haben.“
Im Heimspiel gegen Borussia Dortmund II am Samstag kann die Toku-Elf dieser Aussage einmal mehr Gültigkeit verleihen.



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