Büßt Fußball-Bundsesligist Schalke 04 weiter an Substanz ein? Der Gedanke, dass im kommenden Sommer auch Eigengewächs Max Meyer den Königsblauen den Rücken und ablösefrei zur Bundesliga-Konkurrenz oder ins europäische Ausland wechseln könnte, treibt vielen Trainings-Kiebitzen und Fans die Sorgenfalten auf die Stirn.
Meyer will sich im Frühjahr entscheiden, wohin sein Weg führt. Zeitnah will Schalke ein neues Angebot für Meyer vorlegen. Berater Thorsten Weck erklärte gegenüber der WAZ: „Es gibt jetzt noch keinen neuen Stand.“
Meyers Zukunft ist noch offen. Die von Nationalspieler Leon Goretzka ist geklärt. Der 22-Jährige spielt ab Juli für Rekordmeister FC Bayern München. Vor fast fünf Jahren war der Mittelfeldspieler vom VfL Bochum zu den Königsblauen gewechselt. „Er konnte den nächsten Schritt gehen in seiner Entwicklung und hat sich entschieden, jetzt wieder den nächsten Schritt zu gehen. Ich denke, das ist für ihn sportlich gesehen die richtige Entscheidung“, sagt Mannschaftskapitän Ralf Fährmann.
Der Malocher-Klub, der sich beim Bemühen, mit Goretzka langfristig zu verlängern bis zur Decke gestreckt hatte, schaut in die Röhre. Vor Goretzka hatte sich bereits Außenverteidiger und Herzblut-Fußballer Sead Kolasinac gegen einen Verbleib auf Schalke entschieden. Kolasinac soll in seinen fünf Jahren bei Arsenal London über 50 Millionen Euro inklusive Handgeld verdienen. Summen, bei denen Schalke nicht ansatzweise mithalten kann.
„Das Jammern nutzt nichts“
„Dass gute Spieler gehen, trifft nicht nur auf uns, sondern auch auf einen Nachbarn zu“, sagt Schalkes Direktor Sport Axel Schuster mit Blick Richtung Borussia Dortmund. Die Lösung, sich künftig gegen das Abwandern wichtiger Eckpfeiler zu Top-Vereinen zu wehren, hat Schuster nicht.
„So lange du europäisch nicht zu den Top-Fünf gehörst, ist es schwierig. Es ist eine Gesetzmäßigkeit. So lange es einen Großen gibt, werden die guten Spieler weggefressen“, sagt Schuster. Dabei nennt er ein prominentes Beispiel, bei dem sogar ein Riese einem anderen finanzstarken Verein das Personal abgejagt hat: „Der FC Barcelona hat es im letzten Jahr nicht geschafft, Neymar zu behalten. Er ist zu Paris St. Germain gewechselt. Wenn man sich durch den Verlust von wichtigen Spielern wie bei uns jetzt Leon Goretzka komplett runterziehen lassen würde, dann müsste man aufhören“, so Schuster, der nachschiebt: „Dieses Jammern nutzt nichts. Dann müsste die TSG Hoffenheim ja auch lamentieren, weil Stürmer Marc Uth zur neuen Spielzeit ablösefrei zu uns wechselt.“
Schalkes Direktor Sport sieht bei aller Enttäuschung über den Goretzka-Abgang auch etwas Positives. „Von Schalke wechselt ein Spieler zu Manchester City, Bayern, Liverpool oder über Umwege nach Paris. Man steht hier automatisch im Fokus. Es funktioniert halt nicht immer, dass Jungs mit so viel Potenzial Ablösesummen bringen“, sagt er. Auch Joel Matip war 2016 ablösefrei nach Liverpool gewechselt. Für Julian Draxler (für 36 Millionen Euro nach Wolfsburg) und Leroy Sané (für 55 Millionen zu ManCity) strich Schalke Höchstsummen ein.




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