Ein begabter Fußballer wechselt von einem Verein zum anderen, und man hört nicht einen Misston vom Spieler oder seinem Berater. Stattdessen: ein Wutausbruch des Aufsichtsratsvorsitzenden im Fernsehen, Attacken vom Sportvorstand in der Pressekonferenz, im Stadion Fanplakate auf der Gegentribüne.
Fast hat man den Eindruck: Die Vereinsspitze des FC Schalke 04 traf der Wechsel von Leon Goretzka zu den Bayern etwas unvorbereitet.
Sowas geht an die Nieren
Dabei kann das gar nicht sein. Seit Wochen wissen alle Bescheid. Es ist eher so: Jeder quatscht den Schalkern gerade rein, vor allem die Bayern, obwohl der Spieler immer noch bis 30. Juni bei Schalke ist. Als ob Schalke Ratschläge bräuchte, was mit Goretzka passieren sollte. Sowas geht an die Nieren und nervt.
Warum aber schlagen auf Schalke die Emotionen so hoch? Eben weil dieser Fall auch die Machtlosigkeit aufzeigt. Neuer, Draxler, Sané und jetzt Goretzka: Wie soll man jemals in die Elite zurückkehren, wenn die noch reicheren Klubs die Talente wegkaufen, bevor sie den Verein zu Trophäen geführt haben?
Der Temperament-Ausbruch ist folglich unnötig wie verständlich. Auch die Heidel-Attacke auf Bierhoff wird schon bald vergessen sein. Er hat Besseres zu tun. Er muss die Goretzka-Lücke schließen. Außerdem hat zuletzt der Schwächeanfall von Jeff Strasser wieder vor Augen geführt: Es gibt Wichtigeres im Leben als einen Spielerwechsel.
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