Beim Gang in die Kabine trug Kevin Wolze die Binde nicht mehr. Und dennoch hatte er während der Partie gegen den 1. FC Heidenheim bravourös unter Beweis gestellt, dass er ein wahrer Kapitän ist. Zwei Tore hatte er erzielt - und keine unwichtigen. Der Spielführer des MSV Duisburg steuerte mit seinem zwischenzeitlichen Ausgleich per Elfmeter und seinem sehenswerten Distanzschuss zum 2:3-Anschlusstreffer einen Großteil dazu bei, dass die Zebras am Ende doch noch einen viel umjubelten Zähler in Duisburg behielten.
Der 27-Jährige marschierte während der Begegnung voran, animierte permanent seine Mitspieler. So, wie das ein echter Kapitän nun einmal macht. Dass er als Verteidiger auch noch zwei Treffer erzielte, setzte der starken Leistung am Ende die Krone auf. „Wenn unsere Offensiven noch ein paar Strafstöße herausholen, dann übernehme ich bald die Spitze in der Torjägerliste“, verkündete Wolze nach der Partie sichtlich gelöst. Fünf Ligatore konnte er bereits erzielen, vom Elfmeterpunkt blieb er auch gegen Heidenheim gewohnt souverän.
Doch Wolze bleibt bescheiden, findet viel lieber Worte für die starke Teamleistung in der zweiten Hälfte. „Da haben wir überragend gespielt“, sagte er. „Sie zeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind. Dass wir an uns glauben und jeder für jeden kämpft.“
Zu den Aufgaben eines Kapitäns gehört es aber auch den Finger in die Wunde zu legen. Die erste Halbzeit war ein spielerischer Offenbarungseid, ein Fehler reihte sich an den anderen. „Das war die schwächste Halbzeit der gesamten Saison“, erklärte der MSV-Spielführer. „Wir waren nicht eng genug am Gegenspieler und haben viel zu einfache Fehler gemacht.“
Und schlussendlich muss ein guter Kapitän aus einem solchen Spiel eben auch die richtigen Schlüsse ziehen. Wobei die Analyse zu der Partie gegen Heidenheim doch recht einfach von der Hand ging. 'Erste Halbzeit pfui, zweite Hälfte hui', dürfte das Motto lauten. „Wir haben gesehen, wie es nicht funktioniert. Haben dann aber im Umkehrschluss auch gezeigt, wie es laufen kann“, sagte Wolze.
In der internen Torschützenliste liegt er bereits auf Rang zwei knapp hinter Borys Tashchy und Moritz Stoppelkamp, die jeweils einen Treffer (6) mehr vorzuweisen haben. Am Ende ist es für den Duisburger Kapitän aber nicht wichtig, wer die Tore erzielt. Der Klassenerhalt ist und bleibt das Ziel. „Wir sind froh darüber, die 30-Punkte-Marke zu solch einem frühen Zeitpunkt erreicht zu haben. Dennoch müssen wir jetzt auch weiterhin konstant punkten“, sagte Wolze. Und fügte mit diesem Schlusssatz das an, was sich der Großteil der Zebra-Anhänger wohl auch denkt. Nur keine Luftschlösser bauen. Seriosität liegt, seit Trainer Ilia Gruev die Geschicke in Duisburg leitet, ohnehin im Trend.




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