Bochum steht nach der vierten Pleite in Folge weiterhin nur einen Punkt und zwei Plätze vor einem Abstiegsplatz. Die 3. Liga rückt nach der dritten Pleite ohne eigenes Tor bedrohlich nahe. Ein zweifelhafter Foulelfmeter hatte den VfL schon nach zwei Minuten auf die Verliererstraße gebracht.
Trainer Jens Rasiejewski warf nach dem 0:1 gegen Bielefeld erneut die ganz große Rotationsmaschine an: Gleich fünf Änderungen nahm der Coach vor, der schon nach der Duisburg-Partie mit drei Wechseln überrascht hatte. Den Paukenschlag setzte er mit dem Torwartwechsel: Manuel Riemann übernahm wieder, obwohl Felix Dornebusch erst in der Winterpause zur Nummer eins aufgestiegen war und sich keine groben Fehler geleistet hatte in den ersten beiden Partien des Jahres. Die Trainingseindrücke hätten für Riemann gesprochen, so Rasiejewski.
Zudem kehrten die zuletzt angeschlagenen Danilo Soares und Stefano Celozzi zurück, auch Sidney Sam und Lukas Hinterseer durften wieder von Beginn an ran. Neben Dornebusch aus der Startelf rotierten Johannes Wurtz, Luke Hemmerich, Thomas Eisfeld und Philipp Ochs, alle saßen auf der Bank.
Taktisch sah das System defensiv eine Fünferkette vor, offensiv rückten Soares links und Celozzi rechts vor. Mit Tim Hoogland und Patrick Fabian verteidigten zwei Routiniers innen, überhaupt setzte der Coach im Krisengipfel auf geballte Erfahrung. Im Kreativzentrum sollte Sidney Sam vor Kevin Stöger für Belebung sorgen und die Spitzen Hinterseer und Kruse füttern. Während Sam als Zehner viel unterwegs war, hatte Stöger dahinter einen ganz schwachen Tag erwischt.
Stark redeten sie sich noch vor dem Spiel in einem Kreis auf dem Feld, doch schon nach gut 70 Sekunden war dies Schnee von gestern. Aias Aosman kam im Strafraum nach einem Duell mit Anthony Losilla arg leicht zu Fall. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt und blieb auch nach einer Befragung von Aosman dabei. Lucas Röser verwandelte den Elfmeter.
Oft einfach ein Haken zu viel
Äußerst unglücklich für den VfL zwar, doch Dresden sollte sich die Führung im Verlauf der ersten Halbzeit mehr als verdienen. Bei den Bochumern, ein paar Minuten zumindest um Druck bemüht, lief fast nichts zusammen. Ein 30-Meter-Verzweiflungsschuss von Hoogland übers Tor war der erste „Abschluss” - nach 22 Minuten. Zu viele Fehler produzierten Soares, Gyamerah, Stöger und Co. Es gab kein Tempo, kein energisches Nachrücken. Und: Abstände, Abstimmung, Laufwege stimmten oft nicht. Was kaum verwunderte angesichts der neu formierten Truppe.
Als Sam dann einmal bei einem Gegenstoß Hinterseer freispielte, verzog der Stürmer kläglich. Die besseren Chancen hatten die bissigeren, kompakter aufretenden Dresdner: Berko nach Riemann-Patzer, Röser und Horvath scheiterten. Erst kurz vor der Pause entwickelte der VfL mehr Druck, aber Hinterseer, Kruse und Celozzi fehlte die Kaltschnäuzigkeit.
Nach der Pause wurde die Partie munterer, offener, Bochum mühte sich, machte weiter auf. Aber Kruse, der oft einen Haken zu viel machte im Strafraum, und Sam schossen den Ball drüber, auf der anderen Seite verpassten Aosman und Kreuzer das 2:0. Dynamo verteidigte immer tiefer, der Einsatz stimmte beim VfL, aber er fand die entscheidende Lücke nicht, blieb harmlos. Auch, als mit Johannes Wurtz für Soares ein dritter Stürmer kam und Ochs für Kruse. Und dann gab es sie doch, die Ausgleichschance: Wurtz’ Schuss parierte Torwart Schubert, doch Hinterseers rutschte im Nachsetzen zu spät heran.
Typisch. Denn auf der Gegenseite machte schließlich Moussa Koné, Dresdens eingewechselter Neuzugang, bei seinem Dynamo-Debüt alles klar. Er schob den Ball zum 2:0 über die Linie.
Bochum torlos, zum dritten Mal in Folge. 0:2, 0:1, 0:2. Die 3. Liga rückt immer näher. „Vorne war das einfach zu wenig”, haderte Sportvorstand Christian Hochstätter.



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