Der Geschäftsführer legt großen Wert auf die exakte Formulierung: Mit einer Justierung des Kaders im Sommer, wie sie Hans-Joachim Watzke neulich in einem Interview in Aussicht stellte, habe er kleine, feine Veränderungen gemeint, nichts Grundsätzliches. Fehler? Nein, Fehler seien keine gravierenden bei der Kaderplanung gemacht worden.
Darüber lässt sich nun streiten. Denn die Feststellung, dass Borussia Dortmund möglicherweise ein Spieler fehlt, der voran geht, der böse guckt und handelt, ist nicht weniger als ein Eingeständnis. Zwar ließe sich anführen, dass der BVB jahrelang eine Ansammlung von netten und braven Spielern war, was die Mannschaft auch nicht daran hinderte, zweimal Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger zu werden sowie im Champions-League-Finale aufzutauchen. Aber in der ganz erfolgreichen Zeit war mit Mats Hummels auch noch eine sportlich und charakterlich unumstrittene Führungsfigur da. Und mit Trainer Jürgen Klopp das größtmögliche Mentalitäts- und Motivationsmonster.
Nicht außergewöhnlich genug
Diese Unverwechselbarkeit fehlt dem BVB derzeit. Der Mannschaft mangelt es nicht an Willen, aber bisweilen an Persönlichkeit. Der Ruf nach einem grimmigen Alphatier zählt zu den berechenbarsten Reflexen, wenn an Stammtischen, in Expertenrunden und Zeitungs-Kommentaren über schlingernde Klubs diskutiert wird. Oft ist dies Populismus. Doch in diesem Fall muss sich der Klub ankreiden lassen, dass die Persönlichkeitsstruktur von Trainerteam und Mannschaft nicht außergewöhnlich genug für außergewöhnlichen Erfolg ist.




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