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Bochum
Mit „klassischer Trainingsarbeit“ zum Erfolg

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Foto: firo

Robin Dutt verlangt nach der frustreichen 0:1-Niederlage in Heidenheim von seinen Offensiv-Spielern mehr Konsequenz und Antizipation. Das Restprogramm hat es in sich.

Den 2:1-Erfolg gegen Darmstadt hatte Robin Dutt, der zu dieser Zeit noch nicht in Amt und Würden war, aus der Entfernung mit Fug und Recht als „Mentalitätssieg“ eingeordnet. Etwas vernachlässigt wurde dabei in der Rückschau, dass sich zur angesprochenen Mentalität auch eine Portion Glück hinzugesellt hatte. In Heidenheim, bei Dutts Trainereinstand, stimmte die Mentalität erneut, von Glück konnte diesmal aber keine Rede sein. Weil man sich darauf aber nicht verlassen darf, fassten sich Spieler und Trainer an die eigenen Nasen.

„Fakt ist, wir haben wieder keine Punkte“, sagte Anthony Losilla nach dem 0:1 in Ost-Württemberg. Es sei „immer dasselbe“, fügte der Franzose frustriert hinzu: „Der Gegner lobt uns für unser Spiel“, aber am Ende stünde man mit leeren Händen da. Frustration ist derzeit das vorherrschende Gefühl in den Reihen der Bochumer. Der spielerische Fortschritt war nicht zu verkennen, auch in Sachen Kompaktheit gab es grundsätzlich nur wenige Kritikpunkte. Und mehr Torgefahr als in den Wochen zuvor strahlte die Mannschaft ebenfalls aus.

Dutt wollte nichts schön reden

Letzteres, die vergleichsweise hohe Anzahl an Strafraumszenen, stufte Robin Dutt aber als lediglich „kleinen Schritt“ nach vorne ein. Der 53-Jährige wollte nämlich nichts schön reden oder sich gar einlullen lassen. Im letzten Drittel des Spielfeldes fehlte ihm bei seinen Angreifern die Überzeugung, die Präzision, der absolute Willen, teilweise auch die entscheidende Antizipation. Heißt: Wer erst dann in die Tiefe startet, wenn der Ball bereits unterwegs ist, wird selten die Nase vorne haben im Duell mit seinem Gegenspieler. Daran, so Dutt, gelte es nun zu arbeiten. Mit „Hand auflegen“ gehe es nicht, gefragt seien gründliche Analyse und „klassische Trainingsarbeit“, dazu gebe es „keine Alternativen“.

Winter-Abgang Bastians immer noch bester Schütze

Zumal es ja keine Möglichkeit mehr gibt, personell gegenzusteuern. Die Transferzeit ist vorbei, weder kann noch ein abgebrühter Torjäger geholt werden noch torgefährliche Außenstürmer und Mittelfeldspieler. Ex-Sportvorstand Christian Hochstätter waren vor dem Beginn dieser Spielzeit drei, vier Spieler, die in der Lage sein sollten, mehr als fünf Saisontreffer zu erzielen, lieber als ein zentraler Goalgetter. Nur muss man inzwischen sagen, dass diese drei, vier Spieler schlicht nicht vorhanden sind. Immer noch ziemlich weit oben in der internen Torschützenliste steht nach wie vor mit Felix Bastians ein Innenverteidiger, der, wie wir alle wissen, längst nicht mehr das Trikot des VfL trägt.

Kiel hat einen Torjäger

Dass zwei der aktuellen Zweitliga-Topteams, Holstein Kiel und der neue Tabellenführer 1. FC Nürnberg, mit Marvin Ducksch und dem gerade verletzt fehlenden Mikael Ishak durchaus über Spieler verfügen, die das Etikett Torjäger tragen dürfen, ist ebenso bedeutsam wie die Tatsache, dass der VfL mit Simon Terodde in seinen Reihen die erfolgreichste Saison der letzten sieben Jahre gespielt hatte. Doch die Dinge sind nun einmal, wie sie sind. Robin Dutt muss momentan den „Balanceakt“ vollbringen, die Dinge anzusprechen, die unbedingt angesprochen werden müssen, ohne das Grundgerüst ins Wanken zu bringen und das für den Erfolg nötige Selbstbewusstsein zu zertrümmern. Es geht um mehr Konsequenz und Durchsetzungskraft im und am gegnerischen Strafraum.

Hartes Restprogramm für den VfL

Die restliche Spielzeit wird kein Zuckerschlecken. Der VfL hat noch die Partien gegen die Aufstiegskandidaten Nürnberg und Düsseldorf vor der Brust, die weiteren Gegner Kiel und Ingolstadt darf man derzeit sicher als Kandidaten für Rang drei bezeichnen. Alle genannten Mannschaften haben also noch Ambitionen und werden den Rest der Spielzeit nicht mit halber Kraft bestreiten. Gleiches gilt allerdings für die Teams, die, wie der VfL, um den Klassenerhalt bangen.

Kaiserslautern und Aue kommen noch nach Bochum, diese Begegnungen fallen in die Kategorie: Verlieren ist verboten. Nacheinander tritt der VfL noch gegen Kaiserslautern, in Fürth und gegen Aue an. Bis dahin sollte sich die Lage der Bochumer besser nicht noch verschlechtert haben. Bauen muss man in den bevorstehenden entscheidenden Wochen vor allem auf das fast verschüttete und nun wiederbelebte Gemeinschaftsgefühl. „Man hat gesehen, dass jeder für jeden da war“, sagte Kevin Stöger. So sollte es bleiben.

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  • 8einhalbtausendeuro fahrrad 19.02.2018 10:38 Uhr
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  • asaph 19.02.2018 11:56 Uhr
    In der Verfassung wird selbst Platz 16 schwierig bei den kommenden Gegnern! Ich behaupte, Dutt war der verkehrte Griff in die Trainerkiste. Peter Neururer hätte mehr bewirkt...
  • Fanomalie 19.02.2018 12:52 Uhr
    @asaph: Ich hoffe das du dich täuschst. Mit Dutt kam nun endlich mal ein renomierter Fussballballlehrer. IA + JR waren jedenfalls nichts und PN als Übungsleiter hat seinen Zenit leider schon überschritten.
  • Maddin66 19.02.2018 13:23 Uhr
    Ich finde Dutt angenehm normal. Ob diese Truppe überhaupt mit nem Zampano wie Pedda klar käme ist fraglich. Lasst ihn mal in Ruhe arbeiten, der macht das schon. Kaputt machen kann man eh nix mehr. Verantwortlich für die Misere ist CH und man muss es jetzt nehmen wie es kommt. Es ist schade, dass die Schritte erst jetzt kamen. Zu offensichtlich war doch das Grundproblem. Von daher Daumen drücken und sich hinter die Mannschaft stellen.
  • Hayafranky 19.02.2018 21:05 Uhr
    Wenn wir es nicht schaffen, ist der Weg frei, diesen unfähigen Vorstand, davon zu jagen. Wie unfähig müssen Villis, Kree und Tenhagen sein ? Jeder der sich das seit über ein Jahr anschaut weiß, was zu machen ist, nur dies Deppen nicht.
    Glück auf

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