Auf den Straßen in ganz Deutschland gibt es Baustellen. Ob auf den Autobahnen oder in den Städten, immer wieder treiben sie vor allem Autofahrer zur Weißglut. Manche Baustellen sind nur von kurzer Dauer, andere wiederum wollen gefühlt einfach nicht enden. Und genau so eine Baustelle gibt es auch beim VfL Bochum: die Offensive. Der VfL Bochum hat in bislang 24 Spielen in dieser Saison nur katastrophale 20 Tore erzielt. Damit sind die Bochumer das harmloseste Team der gesamten Liga. Spieler und Trainer können sich die peinliche Bilanz kaum erklären.
Sidney Sam ist in dieser Saison bislang noch an keinem Treffer direkt beteiligt gewesen. Der ehemalige Nationalspieler spielt weit unter seinen Möglichkeiten. „Ohne Tore kann man keine Spiele gewinnen“, sagt der Ex-Leverkusener. Diese scheinbar banale Phrase hat einen wichtigen Kern: Der VfL Bochum steckt mitten im Abstiegskampf, steht defensiv kompakt, bekommt wenig Gegentore. Doch sollte der Knoten vorne nicht platzen, wird es eng mit dem Klassenerhalt. Kapitän Stefano Celozzi vertraut dem Trainerteam - ein Mitspieler widerspricht ihm dagegen.
Celozzi und Stöger mit unterschiedlichen Aussagen
„Der Trainer weiß, woran er mit uns arbeiten muss“, sagt Celozzi. Gemeinsam werde man eine Lösung für die Zukunft finden. Damit weiß er mehr als sein Teampartner Kevin Stöger: „Wenn wir das Problem wissen würden, dann würden wir das ändern.“ Diese konträren Aussagen zeigen: Eine wirkliche Lösung für das Offensiv-Problem hat niemand parat. Und genau das ist der entscheidende Punkt. Zu oft treffen die Bochumer Stürmer vor dem gegnerischen Tor die falsche Entscheidung. Eine wirkliche Spielidee nach vorne? Fehlanzeige. „Es bringt nichts mehr, jetzt noch viel einzustudieren. Der Trainer muss schauen, dass er das Optimum herausholt“, sagt Celozzi. Auch das Selbstvertrauen fehle laut Stöger. Bei nur drei Treffern in den vergangenen sieben Partien spielt der Kopf also auch eine entscheidende Rolle.
Robin Dutt ist seit zwei Spielen der Chef in Bochum. Ein Tor seiner Jungs durfte auch er noch nicht bejubeln. Auf die Frage, was der Mannschaft offensiv fehlen würde antwortete Dutt: „Automatisierte Laufwege im letzten Drittel.“ Nach einer klaren Lösung klingt auch das eher nicht - zumindest öffentlich.



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