Rocky Balboa hat es damals allen so richtig gezeigt. Der Hollywood-Star Sylvester Stallone, der diesen bulligen Boxer verkörperte, führte dem Kinopublikum vor Augen, wie hart und intensiv man schuften muss, um im Ringviereck bestehen zu können. Alles Kintopp?
Auch Patrick Korte (34) muss sich täglich schinden, um voranzukommen. Deutscher Meister ist der Borbecker 1,90-Meter-Schrank bereits. Obwohl er mehr als zehn Jahre davor ausgesetzt hatte, weil das Schwergewicht unter den Amateuren kaum noch konkurrenzfähige Gegner auftreiben konnte. 2013 startete Korte sein Comeback, wurde 2015 Profi und benötigte gerade einmal 55 Sekunden er für seinen ersten Knockout. Seither stehen zwölf Siege zu Buche, zehn durch K.o. Und am kommenden Samstag soll Sieg Nummer 13 folgen. In der Halle am Hallo kämpft Korte gegen den Weißrussen Andrei Mandzik um die Internationale Deutschen Meisterschaft.
„Ich bin für das Boxen zu haben“, sagt Björn Sothmann, der gemeinsam mit Christian Feldmeier und Manuel Schneider von der Agentur Wartezone-TV diese zweite „Essener Fight Night“ organisiert. Dabei ist Sothmann eigentlich vor allem auch dem Fußball zugetan, sitzt sogar im Vorstand beim ESC Preußen. Vor anderthalb Jahren besuchte er im Recover Fight Club, einem Essener Boxclub, einen Kampfabend, an dem auch Patrick Korte in den Ring stieg. Rund 150 Leute saßen damals am Ring, und die Veranstaltung war für Sothmann, sagen wir es mal so, suboptimal organisiert. So gingen lange vor dem letzten Gong Essen und Getränke aus. „Damals habe ich mir gedacht, Patrick hat etwas Besseres verdient, als vor 150 Leuten zu boxen. Und ich wollte ihn auch auf seinem Weg begleiten.“
Sothman hatte den Kämpfer über den Fußball kennen- und schätzen gelernt. Der 110-Kilo-Athlet war mal Losfee beim Preußen Cup-Turnier, das vom ESC Preußen ausgerichtet wird.
Zwei Drittel der 3500 Karten sind bereits verkauft
Sothmann, der beruflich mit Autoersatzteilen handelt, behauptet von sich, dass er gut und gerne organisiere. Und ein Jahr später hatte er mit dieser Leidenschaft seine Idee fürs Boxen in die Tat umgesetzt. Heraus kam ein Open-Air-Event auf dem Sportplatz an der Seumannstraße mit Patrick Korte als Top-Act. Das Wetter spielte zwar nicht so mit, aber allein die 800 Besucher ermutigten ihn, die zweite Fight Night in Angriff zu nehmen. Diesmal allerdings in Essens guter Sportstube am Hallo. Es scheint so, als habe Sothmann damit alles richtig gemacht, denn zwei Drittel der 3500 Karten sind bereits verkauft.
Es war anfangs nicht immer leicht für die Protagonisten. Die Bürokratie reagierte etwas schwerfällig, es galt, Auflagen für Brandschutz zu erfüllen oder Sicherheitskonzepte zu erarbeiten. Aber die Ansprechpartner waren schließlich von Mal zu Mal etwas mehr überzeugt von dem Plan. „Wir haben das Event unter das Motto gestellt: Essen hält zusammen“, sagt Sothmann. Und der Sponsorenpool wird ausschließlich von Essener Unternehmen gespeist.
Auch RWE-Fußballer sind dabei
Die Tusem-Handballer haben kräftig mitgeholfen, die ETB-Basketballer waren dabei, die Moskitos stellen ihr Sicherheitspersonal zur Verfügung, der ESC Preußen übernimmt das Catering. Die Fußballer von Rot-Weiss haben sich mit Tickets eingedeckt. Sothmann schwärmt von der Solidarität: „Dieser Boxabend ist wichtig für den Essener Sport.“ Auch, weil es im Foyer einen Info-Stand der Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder geben wird. Diesen wohltätigen Verein unterstützt auch Patrick Korte, der dafür bekannt ist, dass er nicht nur ein großes Kämpferherz hat, sondern auch ein Herz für soziale Projekte.

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