„Ich hatte übrigens vor dem Spiel fünf Saisontore und nicht vier, wie auf eurer Seite stand“, lachte Muhamed Alawie nach dem 4:1 (1:1) der Königsblauen U23 gegen Eintracht Rheine. Mit den Treffern zum 1:1 und 2:1 brachte er sein Team auf die Siegerstraße. Jetzt sind es sieben. Nicht schlecht, und doch hat man sich in Gelsenkirchen vom 29-Jährigen ehrgeizigen Deutsch-Libanesen sicherlich mehr erwartet. Schließlich hat er in der vergangenen Saison im Trikot von Eintracht Trier 23 Mal geknipst.
„Man darf nicht vergessen, wir haben sehr viele Spiele auch unglücklich verloren. Der Wille der Mannschaft war immer da“, resümierte Alawie den bisherigen Saisonverlauf. Auch bei derzeit acht Punkten Rückstand will er in Sachen Aufstieg die Flinte noch nicht ins Korn werfen. „Uns haben fast alle abgeschrieben. Aber wir noch nicht, das wäre verkehrt. Wir haben nichts mehr zu verlieren und geben Gas.“
Man wolle aber vorerst nicht mehr auf die Tabelle schauen. „Wir schauen von Spiel zu Spiel und arbeiten in der Woche hart. Wenn wir das umsetzen, was der Trainer will, dann kriegen wir das auch hin.
Besonders hat ihm das kampfbetonte Spiel seiner Truppe gefallen. „Gegen Rheine war das ein Lehrbuch, wie man auftreten muss. Wir sind aufgetreten wie eine Männermannschaft. Es ist nicht einfach, viele Spieler kommen bei uns aus der A-Jugend und kennen das nicht. In der Hinserie haben wir uns deshalb sehr oft den Schneid abkaufen lassen. Jetzt müssen wir schauen, dass die Jungs Männer werden“, sagte Alawie.
Der Stürmer hofft wie Manager Gerald Asamoah, dass vom Sieg gegen Rheine eine Signalwirkung ausgeht. Das Team sei in dieser Krisensituation auf jeden Fall enger zusammengewachsen. „In der letzten Woche haben wir noch härter gearbeitet als sonst und haben uns auch nochmal zusammengesetzt und geredet. Wir haben dann im Spiel schnell 0:1 zurückgelegen, aber wir sind zurückgekommen und haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das hat die Mannschaft super gemacht. Gegen Rheine hat man extrem gesehen, dass jeder für den anderen da war.“
Neuer Teamgeist bei königsblauer Zweitvertretung
Schon vor dem Spiel habe man gespürt, dass nochmal ein neuer Teamgeist in die Mannschaft gekommen sei. „Wie wir da zusammen gekommen sind, war gut“, betonte Alawie. „Alleine kann hier keiner gewinnen.“
Dieser neue Spirit ist auch Teammanager Gerald Asamoah aufgefallen: „Ich habe gesehen, dass alle Spieler einen Kreis gemacht haben, sonst war es meist nur die erste Elf. Die Jungs haben sich zusammengesetzt und gemerkt: Sie können es nur zusammen schaffen. Auch auf der Bank sind alle mitgegangen. Deswegen war es enorm wichtig, dass die Mannschaft belohnt wurde.“ Sein Eindruck: „Man merkt, hier entsteht etwas. Aber es war nur ein Spiel. Jetzt müssen wir mal schauen, wie es nächste Woche aussieht.“
Muhamed Alawie würde dann gerne wieder seine Treffer beisteuern, auch per Elfmeter wie gegen Rheine: „Ich schieße wie gegen Rheine gerne hoch in die Mitte, weil die Torhüter sich oft eine Ecke aussuchen“, erklärte der glückliche Doppeltorschütze. „Aber beim nächsten Mal mache ich es sicher anders.“ Das 4:1 gegen Rheine war auch ein Frustlöser für Königsblau.




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