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Irre 2. Liga
Zittern in Duisburg und Bochum

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Foto: firo

Der überraschende Aue-Sieg bringt fast die gesamte 2. Liga in Abstiegsgefahr. Den VfL trennt nur ein Punkt vom Relegationsplatz. Sogar der MSV muss bangen

Ein paar VfL-Fans haben sich doch „Anne Castroper“ getraut. Zwar scheint ihnen am Trainingsplatz hinter dem Stadion des VfL Bochum die Sonne in den Nacken. Aber ins Gesicht bläst ihnen ein eisiger Wind.

Mit dem 3:2 in Sandhausen schien sich der Fußball-Zweitligist etwas Luft verschafft zu haben. Doch nach dem 2:1-Sieg von Erzgebirge Aue gegen Greuther Fürth ist davon ein Lüftchen geblieben. Der VfL Bochum (34 Punkte) hat trotz Aufwärtstrend nur ein Pünktchen Abstand zum Relegationsplatz mit Aue (33 Punkte).

Noch abstruser ist die Lage beim Revier-Rivalen in Duisburg. Hatte sich der MSV kurzzeitig Hoffnungen auf den Aufstieg gemacht, geht es nun in die andere Richtung. Nur vier Punkte trennen den Tabellensiebten von Aue. Die anvisierten 40 Punkte werden dieses Jahr wohl kaum zum Klassenerhalt reichen.

„Ich bin kein Hellseher“, sagt MSV-Trainer Ilia Gruev über die Ausbeute, die er selbst als Ziel ausgegeben hat. „Diese Saison scheint eine ganz besondere zu werden, daher ist es gut möglich, dass wir mehr als 40 Punkte brauchen.“

Das sieht Robin Dutt beim VfL Bochum ähnlich. „Ich weiß es nicht“, sagt der 53-Jährige. „Die Liga ist schon sehr dicht beieinander. Das könnte knapp werden. 17. sollte man damit nicht werden. Für Platz 16 könnte es eng werden.“

In der Saison 2013/14 reichten dem VfL Bochum 40 Punkte für den Klassenerhalt.

Ja, er habe das Spiel von Aue gesehen, sagt der 52-Jährige nach dem Training am Dienstag. Was er davon halte? „Nix, is‘ mir egal.“
Er schaue auf die Leistung seiner Mannschaft, und die ließ nach der Entlassung seines Vorgängers Jens Rasiejewski hoffen: Die Mannschaft hat elf Punkte aus den letzten sechs Spielen geholt und dabei nur einmal – unglücklich – in Heidenheim verloren. Dem VfL fehlen sechs Punkte bis zur 40-Punkte-Grenze, gleichzeitig bis zum Tabellenvierten Jahn Regensburg. Bei noch sieben ausstehenden Spielen, darunter gegen die Kellerklubs Aue, Fürth und Schlusslicht Kaiserslautern, durchaus machbar.

Villis hat ein „gutes Gefühl“

Findet auch Hans-Peter Villis, Aufsichtsratschef in Bochum. Für ihn sind jetzt ganz andere Dinge als Rechenspielchen gefragt: „Entscheidend wird sein, dass wir immer fünf Prozent mehr rausholen als der Gegner. Aber ich habe ein gutes Gefühl, die Mentalität stimmt, auch die Erfahrung ist vorhanden“, sagt Villis.

Mentalität ist ein gutes Stichwort. Am Dienstag lässt Robin Dutt die Spieler vor allem Zweikämpfe trainieren, fast 100 Minuten lang, Lukas Hinterseer und Co. ziehen ordentlich mit. Nur Stürmer Johannes Wurtz muss die Einheit nach einem Schlag aufs Schienbein abbrechen. Am Donnerstag steht beim liebsten Freundschaftsgegner Bayer Leverkusen ein Test an. Samstag und Sonntag ist und bleibt frei.

Erst danach geht es in die finale Phase des Abstiegskampfes. Den Segen von VfL-Rekordspieler „Ata“ Lameck hat der Verein: „Man sieht jetzt, was man durch Ruhe bewirken kann. Wir dürfen nur nicht auf die anderen gucken.“

Wie zum Beispiel auf den MSV Duisburg. Am Trainingsgelände des MSV bleibt es an diesem Dienstag ruhig. Ilia Gruev hat seiner Mannschaft freigegeben. Die Plätze an der Westender Straße sind – anders als die in Bochum – wie leergefegt, lediglich ein paar Arbeiter kümmern sich um das Grün. Erst heute wird wieder trainiert, am Donnerstag gegen die eigene U 19 getestet. Die Ruhe vor dem Sturm?

„Mich hat das Ergebnis von Aue nicht überrascht, in der Liga kann jeder jeden schlagen“, sagt Gruev, der Aues Sieg gegen Fürth vom Sofa zu Hause aus verfolgte. Der Abstiegskampf ist für den Bulgaren nichts Neues. Vor zwei Jahren landete er mit dem MSV auf dem Relegationsrang. 32 Punkte reichten damals; 32 Punkte, die in dieser Saison wie ein Witz anmuten. Ruhige Jahre haben bei den Zebras Seltenheitswert. „Sonst wäre es ja auch langweilig“, meint ein MSV-Fan, der am Trainingsplatz entlang spaziert. Sorgen, dass es am Ende schiefgehen könnte? Macht er sich keine. „Natürlich packen wir das!“

Nächster Gegner Kaiserslautern

Das Restprogramm der Duisburger ist nahezu identisch mit dem der Bochumer. Auch für den MSV geht es noch gegen die Kellerkinder aus Fürth, Aue und Kaiserslautern. Das Duell mit dem Schlusslicht steigt bereits am nächsten Spieltag. Drei Punkte wären nicht nur Balsam für die Seele, sondern auch fürs MSV-Herz. Das Team holte nur drei Punkte aus den letzten fünf Spielen, Aufstiegs-Flausen sollten endgültig aus den Köpfen der Spieler verschwunden sein. Seriosität ist das Zauberwort für die letzten sieben Spiele, meint Gruev: „Wir werden jedes Spiel seriös angehen, egal gegen wen wir spielen.“

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  • Besserwisser64 21.03.2018 10:38 Uhr
    Was den MSV betrifft sehe ich da aktuell keine großen Probleme: denn auch wenn es nur vier Punkte Abstand zum Relegationsplatz sind, liegen doch immerhin 8 Teams zwischen Platz 7 und 16...
    Da die alle noch untereinander spielen werden, ist schon rein logisch kein schnelles Abrutschen nach ganz unten möglich. Trotzdem sollte man schnellstens sein Punktepolster noch etwas auffüllen. Dadurch gäbe es auch frühzeitig mehr Planungssicherheit für die nächste Saison.
  • Fanomalie 21.03.2018 13:21 Uhr
    Bei all den optimistischen Gedanken zu den Spielen des VfL war immer die Frage wer denn die Tore machen soll die das Team für ihren Erfolg so dringend benötigt. Lange Zeit sah es so aus das die Sturmabteilung lediglich mit Stöger und Kruse effektiv besetzt war. Hinterseer und Wurtz rackerten, aber blieben als Spitze stumpf. Sam und Eisfeld liefen ihrer Form hinterher und Gündüz konnte auch kein Kaninchen aus dem Hut zaubern.
    Ausserdem waren die Störgewitter im Hintergrund so laut das es überhaubt ein Wunder ist das die Lage nicht noch viel schlimmer gekommen ist.
    Der VfL ist zwar immernoch akut vom Abstieg gefährdet aber die letzten Spiele machen Mut. Spätestens seit Lukas Hinterseer im Spiel in Sandhausen gezeigt hat das er Tore schiessen kann und sich mit Sam ein weiterer Spieler mit steigender Form zeigt, kommt so etwas wie Vorfreude auf die nächsten Spiele auf.
  • zebra55 21.03.2018 18:19 Uhr
    Ganz toll die letzten drei Spiele verloren ,katatrophal gespielt und der Trainer gibt einen Tag frei .Hat der Trainer den knall nicht gehört ,glaubt der das wir das nicht nötig haben .Ich finde das eine frechheit gegenüber den Fans die hart Arbeiten gehen ,um ins Stadion zu können.Ohne Leistung kein frei sondern sonderschichten Herr Gruev.Wir haben die 2 schlechteste Abwehr ,haben sie das schon gemerkt .Trainieren nach lösungen suchen und nicht auf dem faulen Hintern liegen

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