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Rummenigges Rundumschlag
Liga soll sich für Investoren öffnen

(7) Kommentare
Foto: firo

Wenn sich die Fußball-Bundesliga nicht für Investoren öffnet, wird sie international immer mehr den Anschluss verlieren und national weiter langweilig bleiben.

Das sind die Kernthesen eines vierseitigen Interviews, das Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge dem Fachmagazin "Kicker" gegeben und das er dazu noch mit Attacken gegen die Deutsche Fußball Liga ("Ich habe mich geistig ein Stück von der DFL verabschiedet") und den FC St. Pauli ("Ein mäßiger Zweitligist") angereichert hat.

Ausgerechnet Rummenigge will damit der Liga erklären, wie sie an der erdrückenden Dominanz des FC Bayern wieder etwas ändern könnte. Denn er betont in diesem Interview vor allem zwei Dinge: "Wir vom FC Bayern sind an Emotionen und Wettbewerb interessiert", sagte der 62-Jährige. "Und Wettbewerb heißt, was wir in der Vergangenheit oft erlebt haben: In den Anfängen der Liga mit Mönchengladbach, später mit Hamburg oder Bremen, in den vergangenen Jahren mit dem BVB. Das ist es, was der Fußballfan in Deutschland will."

Und der zweite Punkt, den der Fußballfan in Deutschland mehrheitlich allerdings anders sieht: Investoren sind laut Rummenigge keine Gefahr für den Fußball, sondern machen ihn seiner Meinung nach eher besser.

"Wer war Chelsea vor Roman Abramowitsch? Wer war Manchester City, bevor der Scheich aus Abu Dhabi kam? Wer war Paris Saint-Germain vor Nasser Al-Khelaifi?", sagte der Bayern-Boss und langjährige Vorsitzende der europäischen Club-Vereinigung ECA. "Sorry, aber mit diesen Investoren kam neue Qualität in diese Clubs, die heute nicht aus Zufall unter den Top Ten des UEFA-Club-Rankings stehen. Mehr Qualität bedeutet mehr sportliche Spannung und besseren Fußball."

Das Rummenigge-Interview ist ein weiterer Beitrag zu der Diskussion über die 50+1-Regel im deutschen Profifußball. Die begrenzt den Einfluss externer Geldgeber auf die Vereine der 1. und 2. Bundesliga, weil sie festlegt: Selbst wenn die Vereine ihre Profiabteilungen in eine Kapitalgesellschaft ausgliedern, müssen immer noch sie selbst und nicht ein Investor die Stimmenmehrheit besitzen.

Auf Antrag des FC St. Pauli und seines Geschäftsführers Andreas Rettig hat eine Mehrheit der Erst- und Zweitliga-Clubs in der vergangenen Woche eine Beibehaltung der 50+1-Regel beschlossen. Rummenigge ist jedoch der Überzeugung: "Die DFL sollte den Umgang mit 50+1 jedem Club selbst überlassen."

Im Gespräch mit dem "Kicker" verweist er darauf, dass die vier konzern- beziehungsweise mäzen-gelenkten Clubs RB Leipzig, VfL Wolfsburg, 1899 Hoffenheim und Bayer Leverkusen die 50+1-Regel bereits erfolgreich umgehen oder eine Ausnahmegenehmigung davon besitzen. Seine Schlussfolgerung ist auch hier: "Bei nüchterner Betrachtung war das gut und hilfreich für die Bundesliga."

Dass Rummenigge und der FC Bayern auf Distanz zum Rest der Liga gehen und sogar ein Ende der Solidargemeinschaft in den Raum stellen, ist nicht neu. Rummenigge schimpft, Rummenigge droht, Rummenigge geht vor allem den St.-Pauli-Manager und früheren DFL-Funktionär Andreas Rettig persönlich an ("Schweinchen Schlau"): Dieses Muster war auch in der Debatte um die zentrale Vermarktung der TV-Gelder zu erkennen.

In beiden Fragen haben sich die Münchener mit ihrer Position nicht durchsetzen können. Sie sind zwar der mit Abstand reichste, erfolgreichste und auch einflussreichste Verein des Landes. Die Stimme des FC Bayern hat aber in einer Mitgliederversammlung der DFL genauso viel Gewicht wie die des FC St. Pauli. Und wer elementare Dinge wie die 50+1-Regel oder die Zentralvermarktung kippen möchte, benötigt in dieser Versammlung eine Zweidrittelmehrheit.

Der DFL selbst wirft Rummenigge vor, bei solchen Diskussionen zu wenig die Richtung vorzugeben. "Eine Führung muss führen, das ist das entscheidende Kriterium", sagte er. "Sie darf sich nicht von Ideologen oder Zwecknostalgikern vorführen lassen." Der damit gemeinte Andreas Rettig reagierte auf das Interview nur mit einem Satz: "Karl-Heinz Rummenigge war ein erstklassiger Stürmer."

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  • Red1907 26.03.2018 15:47 Uhr
    Ich möchte Herrn Rummenigge mal erleben, wenn er den gewünschten Wettbewerb bekommt und 3 Jahre lang keine Meisterschale?!
  • Kastelorizo 26.03.2018 15:52 Uhr
    Nur mal angenommen, die deutschen Fußballvereine wären offen für Investoren, es gäbe keine 50+1-Regel.
    Was wäre dann?
    Zunächst einmal, es kann nach wie vor nur ein Verein deutscher Meister werden, Bayern München.
    Darüber hinaus müssen trotz des vielen Geldes weiterhin mindestens 2 Mannschaften aus ihren Ligen absteigen.
    Nehmen wir weiter an, unsere Fußballclubs werden von irgendwelchen Investoren mit Geld zugeschissen. Wem würde es denn letztendlich nutzen? Die Anzahl von Weltklassespielern potenziert sich nicht mit dem den Vereinen zur Verfügung stehenden Geldes. Letztendlich winken nur einige Vereine vermehrt mit den Geldbündeln und die Preise für Ablösung und deren Gehälter erfreut in erster Linie die Berater. Denn die Kurse würden explodieren. Der Markt bestimmt den Preis und wenn auf knappes Gut eine höhere und bezahlbare Nachfrage erfolgt, wird es eben noch teurer. Aber wird die Qualität auch automatisch besser?
    Das wage ich ernsthaft zu bezweifen.
    Ich denke, dass am Ende das Geld überwiegend da hinströmen würde, wo es auch bereits heute landet. Bei einigen wenigen Vereinen.
    Werfen wir einen Blick nach England, wo das Spiel des Geldes keine Grenzen kennt und schauen wir uns die Premier League an. Von den 3-4 Top-Vereinen abgesehen, spielt auch der Rest dieser Liga keine große Rolle sowohl im Heimatland, als auch international. Selbst die absteigenden Vereine haben Budgets, über die sich 35 Bundesliga-Vereine vergnügt die Hände reiben würden. Also nochmal, was würde es sportlich verbessern wenn die 50+1-Regel kippt? Ich bin der Überzeugung, der Fan wird auf der Strecke bleiben. Schön zu beobachten auf der Insel.
  • BOT-S04 26.03.2018 16:05 Uhr
    und wen interessiert International? Das ist immer nur gut für die Kassen, für alles andere ist es in der Regel totale Langeweile.

    Ich spiel lieber gegen Bremen oder Hamburg als gegen irgendwelche Vereine in der Ukraine oder sonst wo.

    Aber vielleicht sehen das Event Fans ja anders? Zumindest bei RB klappt das schon mal nicht.
  • herbs04 26.03.2018 19:48 Uhr
    Ich muss Kastelorizo komplett recht geben. Noch höhre Ablösen/Handgelder
    Spielergehälter/Vermittlerprovisionen und ändern würde sich nichts.
    Im Moment habe wir doch ausser der Meisterschaft eine recht spannende
    und attraktive LIga, in England kommen von den 6 großen Vereinen auch nur
    maximal 4 in die CL und die anderen verbrennen MIllionen und Abermillionen. Die Fans verabschieden sich so langsam von Ihren Vereinen
    wegen der zu hohem Preisen und das wird noch schlimmer
  • JeffdS 26.03.2018 23:18 Uhr
    KHR soll doch mit seinem Verein in einer Europaliga weiter träumen .. sind die Münchner aus der Liga raus, haben wir einen spannenden Wettbewerb mit fast jährlich wechselndem Meister. Und bezahlbaren Tickets/Abos. Da haben wir doch eine praktikable Lösung ..
  • asaph 27.03.2018 08:47 Uhr
    Wieviel Betrug, Ausnutzung, Blut, Schweiss und Arbeit steht hinter dem Geld der Oligarchen Roman Abramowitsch. dem Scheich aus Abu Dhabi und Nasser Al-Khelaifi, welches in den englischen und frz. Profifussball reingepumpt wurde? Als Spielgeld der Kakistokraten!
    Bei einem Dietrich Mateschitz klebt hoffentlich nur Brause an den Händen und bei einem Dietmar Hopp nur harte Programmierabeit...
    Mal sehen wenn der FCB von einem Oligarchen aus Aserbaidschan oder RU übernommen würde, was Rummelfliege dann verlautbaren läßt, wenn er dann nichts mehr zu melden hat...
  • reibadatschi 27.03.2018 10:03 Uhr
    @asaph.wieviel Blut bei den anderen an die Hände klebt weiss ich nicht,aber frag doch mal bei under armour nach,das ist der Ausrüster vom FC St Pauli,da wirst du bestimmt fündig!!!

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