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Mo Dahoud – vom Flüchtlingskind zum Nationalspieler

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Foto: firo

Borussia Dortmunds Mittelfeldspieler Mo Dahoud berichtet von seiner Kindheit und von seinen Sorgen um den Opa in der Kriegsregion Syrien.

Selbst wenn er es wollte: Die Bilder vom Krieg in Syrien wird Mahmoud Dahoud nicht so schnell los. Kein Abend vergeht, an dem die Nachrichten nicht voll von Elendsbildern aus der Heimat seiner Eltern sind. „Ich versuche, mir viel anzusehen, aber manchmal berühren mich die Bilder so sehr, dass ich die Nachrichten ausschalten muss“, sagt der 22-Jährige nun der Sportbild.

Seine Gedanken sind dann weit, weit weg vom Fußball, dafür bei der Familie, die der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund noch immer im Nahen Osten hat. „Mein Opa lebt noch dort“, sagt Dahoud, „mein Vater hat regelmäßig Kontakt zu ihm, ich nicht.“ Ob er sich Sorgen mache? „Ja, natürlich. Es herrscht Krieg. Aber auch ohne Bomben ist das Leben dort schwer.“

Dahoud hat das Leben in Syrien nicht wirklich kennengelernt. Geboren im Norden des Landes in Amude, kam er im Alter von gerade mal neun Monaten mit seinen Eltern nach Deutschland. Zurückgekehrt ist er danach nicht mehr. „Ich will nicht drumherum reden: Es ist mir zu gefährlich. Ich habe auch Verwandte im Libanon, die habe ich vor zwei Jahren für drei Tage besucht. Als meine Familie damals flüchtete, sind manche in den Libanon, andere in die Türkei, viele nach Deutschland. Nur mein Opa will dort nicht weg. Wenn es eines Tages friedlich in der Region ist, würde ich gern sehen, wo meine Wurzeln sind. Es ist eine Region mit großer Historie. Mich interessiert das sehr.“

Ich kann sagen: BVB-Klamotten sind ziemlich beliebt

Mo Dahoud

So bleibt Dahoud, der im vergangenen Sommer für 12 Millionen Euro Ablöse von der niederrheinischen Borussia in Mönchengladbach zur westfälischen in Dortmund gewechselt ist, nicht viel anderes übrig, als von Deutschland aus Unterstützung zu leisten. Mit seinem ebenfalls hier lebenden Onkel schickt Dahoud immer wieder Kleidung und Lebensmittel nach Syrien. „Das hilft den Menschen mehr als Geld. Meine Mutter hilft auch Flüchtlingen in Deutschland. Ich gebe ihr immer die Klamotten, die ich nicht mehr brauche. Sie gibt sie dann weiter an Asylheime. Sie geht dort selbst hin und verteilt alles. Ich kann sagen: BVB-Klamotten sind ziemlich beliebt.“

Am Dienstag hat Dahoud noch mit der U21-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation im Kosovo gespielt (0:0). Mal für das Land seiner Eltern aufzulaufen, kommt allerdings nicht infrage. „Der Verband hat meinen Onkel mal angerufen. Aber da habe ich recht schnell gesagt, dass es für mich keine Option ist. Ich fühle mich als Deutscher, ich bin hier aufgewachsen, ich kenne Syrien ja nicht wirklich.“

Zumal die Aussichten ja auch nicht schlecht sind, bald für die Auswahl des Weltmeisters auflaufen zu können. In Dortmund kommt der Mittelfeldspieler immer besser in Tritt, Sportdirektor Michael Zorc lobte den 22-Jährigen zuletzt als Taktgeber. Die Umstellung auf das BVB-Spiel habe er inzwischen gut verpackt: „Ich bin eher der Typ, der dazulernen möchte und Neues ausprobieren will. Das war nicht so einfach für mich. Ich habe mich plötzlich schwächer gefühlt, war blockiert. Jetzt kenne ich meine Mitspieler auf dem Platz besser, ich weiß, wie ich Pässe spielen muss, welche Laufwege sie machen. Ich weiß, dass in Dortmund einmal der Tag kommen wird, an dem ich auf den Platz gehe und blind weiß, wie ich meine Mitspieler einsetzen muss.“

Bis dahin will Dahoud endlich sein erstes Tor für Schwarzgelb nachholen und mit der Mannschaft in die Champions League einziehen: „Das muss klappen. Die Champions League ist etwas Besonderes, da kribbelt es ganz anders vor den Spielen.“ Genauso verlockend wäre das Debüt in der A-Nationalmannschaft bei Bundestrainer Joachim Löw. Aus der Teilnahme an der WM im Sommer in Russland wird wohl nichts mehr, eine EM 2024 in Deutschland, um die sich der DFB bewirbt, wäre aber für Dahoud eine Extra-Motivation: „Absolut, ich habe die WM in Deutschland 2006 als Kind erlebt. Damals war ich zehn und habe immer zu Hause mitgefiebert.“

Zwar noch nicht im Deutschland-Trikot, weil dafür damals kein Geld da war. „Das war eine harte Zeit. Aber als Kind merkt man das nicht so. Da ist man froh, wenn Mama und Papa den ganzen Tag zu Hause sind.“

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