Zwischen Brasilien-Länderspiel und Ostersonntagsduell beim FSV Mainz 05 (Samstag, 18 Uhr/Sky) hatte Lars Stindl eine besondere Aufgabe zu erledigen. Der Kapitän von Borussia Mönchengladbach loste die Gruppen des Santander-Cups für U13-Mannschaften aus, der am 7. und 8. April am Borussia-Park ausgetragen wird. Für die Fohlen zog Stindl mit Juventus Turin und dem FC Barcelona zwei Lose aus dem Topf, die an große Champions-League-Abende für die Elf vom Niederrhein erinnerten.
„Mit den Vereinsnamen sind tolle Erinnerungen verknüpft. Die will man gern erweitern“, gibt der Angreifer zu. Was die Stars von morgen am nächsten Wochenende bereits dürfen, gegen Top-Klubs aus Europa antreten, das wollen die Bundesligaprofis von heute ab Ende Juli gern wieder tun.
Das Außenband war die eigentlich verletzte Stelle. Die ist auskuriert.
Dieter Hecking (Borussia Mönchengladbach)
Doch bis zur zweiten Qualifikationsrunde der Europa League in der neuen Saison, die über Bundesliga-Tabellenplatz sieben möglich ist, ist der Weg noch lang. Sieben Pflichtspiele bleiben Gladbach noch, um die drei Punkte Rückstand auf Hoffenheim plus Torverhältnis wettzumachen. Die trübe Rückrundenbilanz mit nur zwei Siegen hat die Borussia ins graue Mittelmaß driften lassen.
Was macht Hoffnung vor dem Endspurt? Cheftrainer Dieter Hecking überraschte mit der Nachricht, dass Innenverteidiger Jannik Vestergaard eine Option für die Partie in Mainz sei. Der diagnostizierte Mittelfußbruch beim dänischen Nationalspieler entpuppte sich auf den zweiten Blick als „Altverletzung“. Trainer Hecking: „Das Außenband war die eigentlich verletzte Stelle. Die ist auskuriert. Jannik trainiert wieder voll mit.“
Letzteres gilt auch für Christoph Kramer (Verletzung hinter der Kniescheibe). Mit dem Weltmeister und Wikinger Vestergaard dürfte Gladbach defensiv stabiler auftreten als beim 3:3 vor der Länderspielpause gegen Hoffenheim. Wichtiger ist allerdings die zuletzt arg eingeschränkte Offensivwucht. Nur sechs Treffer in den vergangenen acht Partien machen deutlich, warum sich Gladbach von den Top-Teams der Bundesliga sichtbar entfernt hat.
Mit Torjäger Raffael kehrt ein Schlüsselspieler in den Angriff zurück. „Wenn Raffa mitmacht, gewinnt die Mannschaft an Sicherheit. Ihm kann man den Ball immer anvertrauen. Weil er immer irgendetwas Gutes damit anstellt“, sagt beispielsweise Thorgan Hazard. Der belgische Nationalspieler spielte ohne den wegen einer Wadenblessur wochenlang ausfallenden Brasilianer unter Form.
Ebenso Kapitän Lars Stindl. Sein erstes Heimtor nach elf Monaten beim 3:3 gegen Hoffenheim sollte Stindl ebenso Auftrieb geben wie der Einsatz im Länderspiel am Dienstagabend gegen Brasilien – auch wenn sich der Angreifer darüber im Klaren sein dürfte, dass eine WM-Nominierung angesichts der starken Konkurrenz im Team von Bundestrainer Joachim Löw am seidenen Faden hängt.
Dazu denkt bei der Borussia Sportdirektor Max Eberl darüber nach, wie er den lahmenden Angriff für die neue Saison stärken kann. Der 25-jährige Ivorer Roger Assalé von den Young Boys Bern gilt als ein interessanter Kandidat. In der Schweizer Liga hat Assalé in 25 Spielen zwölf Tore und acht Vorlagen geliefert. Der Vertrag in Bern läuft noch bis 2021 – was eine nicht unerhebliche Ablösesumme nach sich ziehen dürfte.
Younes „eher kein Thema“
Der bei Ajax Amsterdam suspendierte deutsche Nationalspieler Amin Younes ist, so Eberl, „eher kein Thema“. Younes war 2014 von Gladbach via Kaiserslautern nach Holland transferiert worden. Mit Lassana Ndiaye testete Borussia kürzlich einen U17-Nationalspieler aus Mali, der 2017 bei der WM in Indien immerhin sechs Tore in acht Spielen erzielt hatte. „Er wäre ein spannender Transfer. Wir können ihm aber als Nicht-EU-Ausländer keine Spielpraxis in der U23 geben. Deshalb wird eine Verpflichtung schwer“, so Eberl.




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