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BVB-Trainer Stöger
„Dann muss man schauen, wer kann das“

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Foto: firo

Nach dem 0:6 Debakel bei Bayern München stellt BVB-Trainer Stöger auch die eigene Position in Frage.

Die Beobachter waren sich am Ende einig: Peter Stöger hatte, als er die Münchener Arena verließ, zwei unbeschadete Augen hinter jener Brille, die ihm ein befreundeter Wiener Optiker angefertigt hat. Es war ja auch nur ein Sprachbild gewesen, als der Trainer von Borussia Dortmund nach dem Auswärtsspiel beim FC Bayern München verkündet hatte: „Wir sind mit anderthalb blauen Augen davongekommen.“ Eine erstaunliche Aussage angesichts einer überaus verdienten 0:6 (0:5)-Niederlage, der höchsten BVB-Bundesliga-Niederlage seit 1991. Allerdings auch: eine absolut korrekte Aussage.

Eine Halbzeit lang hatten die Bayern mit völlig überforderten Dortmundern Katz und Maus gespielt, hatten vor allem das Mittelfeld nach Belieben dominiert. Im zweiten Durchgang nahmen sie dann mit Blick auf die Champions-League-Partie am Dienstag beim FC Sevilla einige Gänge heraus und begnügten sich damit, das Spiel zu kontrollieren – was ihnen mühelos gelang.

Es waren wohl die Ratlosigkeit und Enttäuschung über den blutleeren Auftritt seiner Mannschaft, die Stöger später am Mikrofon des Bezahlsenders Sky zu einer Reihe weiterer bemerkenswerter Sätze verleiteten. Nicht allzu oft jedenfalls hat man es in der Bundesligageschichte erlebt, dass ein Trainer seinen eigenen Arbeitsplatz derart offen in Frage stellt.

Von fehlenden Grundtugenden und fehlender Zielstrebigkeit sprach Stöger, von einer Mannschaft, die dem eigenen Anspruch, die Nummer zwei in Fußballdeutschland zu sein, nicht gerecht werde. Und dann überraschte er mit der Einschätzung, dass es vielleicht ganz gut sei, „dass man mal eine richtige Klatsche bekommen hat, dass man alle Steine einmal umdreht“. Es wird einiges umzudrehen geben in Dortmund, Stöger zufolge sind es „nicht nur Rädchen, es sind Räder, die man drehen muss“. Übersetzt: Der BVB braucht im Sommer einen gewaltigen Umbruch und gravierende Änderungen in der Mannschaft, will er sein Ziel, die Qualifikation für die Champions League wieder selbstverständlich erreichen.

So zumindest sieht es Stöger – und er bezog sich selbst ausdrücklich mit ein: „Da gehört die Position des Trainers zu und die muss ja irgendwann mal bewertet werden und das ist auch gut so“, sagte der Österreicher, dessen Vertrag bis zum Saisonende läuft. Und wenn man mit ihm nicht mehr zufrieden sei, „dann muss man schauen, wer kann das“. Natürlich hatte der 51-Jährige seine Sätze nicht so resignativ gemeint, wie sie klangen. Aber dass das Debakel von München seine Position nicht eben gestärkt hat, räumte auch Stöger später ein.

Dabei hatte seine Zeit beim BVB so vielversprechend begonnen: Nach nur wenigen Tagen im Amt gewann er im Dezember seine ersten beiden Bundesligaspiele. Im DFB-Pokal-Achtelfinale bei den Bayern gab es zwar eine 1:2-Niederlage, die aber angesichts einer furiosen zweiten Halbzeit als unglücklich gelten durfte. Doch seitdem blieben vor allem die spielerischen Fortschritte aus. In der Bundesliga gab es zwar bis zum denkwürdigen Karsamstag keine Niederlage, was allerdings auch mit einigem Spielglück zu erklären war. Und in der Europa League scheiterte der stolze BVB vollkommen verdient am österreichischen Meister FC Salzburg.

Nicht erst in München wirkte die Mannschaft ideenlos, hinzu kommen eklatant verunsicherte vermeintliche Leistungsträger wie Julian Weigl, der mit einem kapitalen Fehlpass das 0:5 einleitete. Mit einem ähnlichen Bock hatte der indisponierte Gonzalo Castro das 0:3 verursacht. Wie es nun weitergeht, wollen die BVB-Bosse im April klären – dann geht es vor allem auch um die Position des Trainers. „Es hatte in München nichts mit Taktik, Aufstellung, Formation, Herangehensweise zu tun, sondern damit, dass die Grundtugenden gefehlt haben“, sagte Sportdirektor Michael Zorc zwar in München, womit er Stöger zumindest öffentlich in Schutz nahm.

Weil es aber nicht das erste Mal war, dass die Mannschaft die elementarsten Dinge des Fußballspiels vermissen ließ, dürften auch bei den Klubbossen die Fragezeichen größer werden, wie sehr Trainer und Spieler noch an einem Strang ziehen. Er sei „froh und stolz“, Trainer von Borussia Dortmund zu sein, sagte Stöger noch, verkniff sich ansonsten aber jedes Plädoyer in eigener Sache: „Mein Leben definiert sich nicht darüber, dass ich beim BVB an der Seitenlinie stehe. Ich habe schon so viel in meinem Leben erlebt, ich bin ein relativ aufgeräumter, glücklicher Mensch.“

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4 Borussia Dortmund 0 0 0 0 0:0 0 0
5 FC Schalke 04 0 0 0 0 0:0 0 0
6 Fortuna Düsseldorf 0 0 0 0 0:0 0 0
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  • JeffdS 01.04.2018 11:56 Uhr
    Sicher kein 08/15 Schwafelkopp. Nur ist der BVB in diesem komplexen Umbruchstadium eine No. zu groß für ihn ..
  • kullch 01.04.2018 12:31 Uhr
    Das alles hatte sich doch schon vor Monaten abgezeichnet, daher hält sich meine Enttäuschung auch in Grenzen. Welches Spiel unter Stöger hat der BVB denn souverän gewonnen? Kein einziges Spiel. Die Siege, die eingefahren wurden, waren alle megaglücklich....!
    Katastrophen-Gekicke in unserem Wohnzimmer gegen Freiburg, Augsburg und Wolfsburg mit ganzen drei Pünktchen.
    Stöger kann dieser Truppe absolut nix vermitteln, die Vaterrolle vorzugaukeln ist leider nicht ausreichend.
    Die CL-Plätze werden auch noch verdaddelt und für das Derby sehe ich schwarz. Vielleicht sollte man nochmal die Reissleine ziehen und bis Saisonende über Hannes Wolf nachdenken.

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