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6:2 in Leverkusen
Warum Schalke keine Angst vor diesen Bayern haben muss

(12) Kommentare
Kehrer, Kehrer
Foto: firo

Der FC Bayern München steht als erste Mannschaft im DFB-Pokalfinale. Sollte Schalke folgen, lässt sich eines sicher sagen: Königsblau muss keine Angst haben.

Ja, im ersten Augenblick klingt das Ergebnis heftig: Mit 6:2 gewinnt der FC Bayern München im DFB-Pokal das Halbfinale gegen Bayer Leverkusen. So viele Auswärtstore in einem Pokal-Halbfinale schoss erst eine einzige deutsche Mannschaft — der FC Bayern beim legendären 6:6 gegen den FC Schalke am 2. Mai 1984. Wir erinnern uns.

Aber sollte Schalke 04 am Mittwochabend Eintracht Frankfurt besiegen und ins Endspiel am 19. Mai in Berlin einziehen, lässt sich eines ganz sicher sagen: Auch vor diesen Super-Bayern müsste der Derbysieger keine Angst haben. Zugegeben, diese These ist angesichts der jüngsten Bayern-Ergebnisse etwas tollkühn.

6:0 gegen Dortmund, 4:1 in Augsburg, 5:1 gegen Gladbach, jetzt 6:2 in Leverkusen: Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes spielt aktuell in einer eigenen Liga. Darüber kann es keinen Zweifel geben. Und dennoch: Es sind noch vier Wochen. Die Hochform wird sogar der Rekordmeister nicht ewig halten können. Die Champions League wird ihren Tribut forden.

Der erste Schalker Pokalsieg seit 2011 wäre jedenfalls keine Utopie. (Wie gesagt: immer einen Sieg gegen Frankfurt vorausgesetzt.) Die Gründe liegen auf der Hand. Als die Bayern nach zehn Minuten 2:0 führten, legte Leverkusen endlich alle Scheu ab und die Bayern-Schwächen offen. Plötzlich erinnerte ihr Spiel an den Schalker Bundesliga-Auftritt beim 1:2 in München.

Wann immer der Gegner sich eben nicht mutlos an den Strafraum herantastet, sondern zügig in die Box spielt (wechselweise Julian Brandt, Kevin Volland und Kai Havertz), verliert die Bayern-Verteidigung (Dienstag mit Jerome Boateng und Mats Hummels) kurioserweise die Übersicht. Glück für Bayern: Nur eine von vier guten Chancen brachte Leverkusen das Anschlusstor.

Schalke erlebte damals Ähnliches und hätte ein besseres Ergebnis als ein 1:2 verdient gehabt. Nun, zwei Monate später, ist der FC Schalke weiser, so wie er bei der unnötigen Auswärtspleite besser gespielt hat als beim 0:3 im Hinspiel. Die Bayern werden sich, sollte der Finalgegner Schalke 04 heißen, noch umgucken. Der Trainer wird die Mannschaft vier Wochen lang schleifen.

So naiv wie Leverkusen kommt Schalke allenfalls beim Hamburger SV aus der Umkleidekabine. Die Abwehr ist eine Macht: Nur ein einziges Gegentor kassierte die Mannschaft von Domenico Tedesco in vier Pokalspielen, und das eine allein aus Unachtsamkeit beim 3:1 gegen den SV Wehen. Zuletzt im Derby biss sich Borussia Dortmund am Riegel um Abwehrchef Naldo fest.

Bayer Leverkusen hat selbstverständlich Qualitäten im Spielaufbau, aber unübersehbare Schwächen in der Verteidigung, die nicht unbedingt mit Statistik zu belegen sind (37 Gegentore in der Liga), aber mit der mangelhaften Kompaktheit gegen ein Spitzenteam, das deshalb mit drei Toren in 20 Minuten direkt nach der Pause die Entscheidung herbeiführt.

Schalke spielt vielleicht nicht so atemberaubend wie Leverkusen nach vorne — aber halt schlau. Effizient. Zielgerichtet. Der Trainer, so wörtlich, will „nicht in Schönheit sterben“. Und nennt eine Halbzeit wie gegen Dortmund, als es noch 0:0 stand, „erstklassig“. Tedesco kennt da keine Scheu: Für ihn liegt Ästhetik immer im Auge des Betrachters. Schön ist, was erfolgreich ist.

In der Bundesliga stellt Schalke nicht nur die zweitbeste Verteidigung (nur 33 Gegentore). Die Dreierkette Kehrer-Naldo-Stambouli ist bestens abgestimmt. Zwölfmal blieb die Abwehr vor Torwart Ralf Fährmann zu Null - ein Rekord. Die Abschottung würde niemand in einem Finale gegen Bayern übel nehmen: Schalke ist nicht gezwungen, das Spiel zu machen.

Spielerische Klasse ist das eine. Mannschaftliche Geschlossenheit das andere. Da macht keiner dem FC Schalke etwas vor. Wie verwundbar die Bayern sein können, zeigte der RB Leipzig beim 2:1 Mitte März: Dessen Schwarmintelligenz im Angriffsspiel um Timo Werner setzte Nadelstiche wie Naldo gegen den BVB. Naldo-Stiche gegen Bayern: Könnte ein Schlüssel zum Erfolg sein.

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KOMMENTARE

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  • firlefanz1905 18.04.2018 06:21 Uhr
    Schalke wird heute erst einmal Fliegen. Die sollen mal schön den Ball flach halten. Und wenn nicht spätestens im Finale bekommen die eine 7:0 Klatsche. Dann kommen die wieder im Alltag an.
  • Schullek 18.04.2018 07:45 Uhr
    7:0 ? Da wäre man ja noch schlechter als der BxB. Ist das möglich ? Man sieht, du hast Ahnung...
  • firlefanz1905 18.04.2018 08:23 Uhr
    @schullek
    Genauso viel, wie alle Hobbytrainer hier auf Reviersport.
  • adilette 18.04.2018 10:52 Uhr
    Erst einmal muss Schalke Heute gewinnen,dann kann man sich fürs Finale Gedanken machen.Trotzdem ist es fast unmöglich gegen die Bayern zu gewinnen.Da müsste es schon super laufen für S04 und Bayern einen miesen Tag erwischen..........
  • Der_Wolff 18.04.2018 13:19 Uhr
    @firlefanz1905
    Dein Name ist Programm und deine Kommentare sind absolut überflüssig bzw. firlefanz
  • F.C.Knüppeldick 18.04.2018 13:31 Uhr
    Nee,Angst muß Schalke im Endspiel nicht haben,falls man es heute Abend schafft.Dafür wird schon Domenico "Trappatoni Tesdesco" sorgen,weil Schalke nicht wie Bayer so offen spielt und sich erstmal zurückzieht,kaum Räume für die Bayern bietet.Aber Bayern ist individuell so gut besetzt,dass mal eine Einzelaktion das Spiel kippen läßt.

    Und Bayer hatte gestern die Chance zum 2-2,aber Sven Ulreich hält momentan in Manuel Neuer Manier-das ist Weltklasse-und das ist nicht übertrieben.Auf ihn wird es auch gegen Real ankommen,denn er braucht einen Sahnetag.Bayern ist wie Herr Gottschalk schon sagt,auch nicht so sattelfest in der Abwehr.Das könnten 2 schöne Spiele mit einigen Toren werden,in dem es auf Ulreich so ankommt,dass er nicht einen zuviel kassiert !!!
  • ulrich-kundoch 18.04.2018 14:11 Uhr
    Ob Schalke im Pokalendspiel Angst haben muss, sieht man erst heute Abend.
    Warum redet Ihr schon übers Finale???
  • ulrich-kundoch 18.04.2018 14:13 Uhr
    Ach so, ja klar, Frankfurt ist Fallobst, ganz vergessen!
  • easybyter 18.04.2018 18:02 Uhr
    Wie schwer es doch ist, einen Text zu verstehen. In dem Artikel ging es darum, ob Schalke im Falle eines Sieges gegen Frankfurt die Bayern fürchten muss. Es hat niemand gesagt, dass Frankfurt ein leichter Gegner ist und auch niemand, dass Schalke bereits im Finale ist. Die Journalisten müssen eben immer etwas zu schreiben haben. Bei Schalke hat noch niemand vom Finale geredet, da fokussiert man sich auf das sicherlich nicht leichte Spiel gegen Frankfurt, in dem so ziemlich alles möglich ist. Für mich ist da keine Mannschaft klarer Favorit. Sollte Schalke das Endspiel erreichen, wird es sicher sehr schwer sein, die Bayern zu schlagen, aber dass es nicht unmöglich ist, haben die Jungs beim 2:1 in München gezeigt.
  • Siegener Bär 18.04.2018 23:33 Uhr
    Ich weiß nicht was Pit Gottschalk geritten hat, so einen Artikel zu schreiben.
    Mit seriösen Journalismus hat das nichts zu tun, gerne würde ich den
    Reviersport in dieser Sparte einordnen können.
    Man kann kein Kommentar schreiben, bevor ein Spiel gespielt ist, auch wenn man in seinem Artikel darauf hin gewiesen hat. Peinlich.....
  • F.C.Knüppeldick 18.04.2018 23:51 Uhr
    Er sagt es doch im Konjunktiv,"Sollte Schalke folgen". Finde ich halb so schlimm-und irgendwas sollte doch geschrieben werden.

    Und wie ich schon mal geschrieben habe,kann ich mich mit diesem Fußball nicht anfreunden.Das ist einfach grauenhaft was in der 1.Halbzeit passiert ist.Kovac sagte zwar,dass man das Auswärtsteam sei und die Partie kontrolliert hat,aber da war auch nichts Zwingendes dabei.Und wie eigentlich immer,wird eine Partie besser,wenn das 1-0 oder 0-1 fällt.Wieso nicht sofort so ? Es gab auch schon mal tolle 0-0 oder 1-0 Spiele wo die Partie richtig packend war!
  • SuSler 19.04.2018 07:17 Uhr
    Naja, dank des Schiris und unserer destruktiven Spielweise stellt sich ja die Frage nicht mehr.

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