Hätten die Knappen die von allen Seiten erwartete Rückkehr in die Regionalliga West in dieser Saison perfekt gemacht, wäre die Zukunft der königsblauen U23 wohl zu keiner Zeit infrage gestellt worden. Nach einer enttäuschenden Hinrunde mit bis dato 20 Punkten aus 14 Spielen ist der Wiederaufstieg jedoch frühzeitig in weite Ferne gerückt. Zum jetzigen Zeitpunkt kann der ambitionierte Schalker Nachwuchs lediglich Schadensbegrenzung betreiben und auf ein weiteres Jahr in der Oberliga hoffen.
Und genau das tut Königsblau seit Wochen in eindrucksvoller Manier: Von den letzten sechs Oberliga-Partien hat die Mannschaft von Chef-Trainer Onur Cinel ganze fünf für sich entscheiden können, bei allen fünf Siegen blieben die Knappen zudem ohne Gegentor. Der jüngste 1:0-Erfolg beim SC Westfalia Herne sorgt bei Schalkes Zweitvertretung für zusätzliche Euphorie. Der 32-jährige Übungsleiter schwärmte nach dem erneuten Sieg in den höchsten Tönen von seiner Mannschaft und sieht den S04-Nachwuchs auf einem guten Weg. "Wir haben eine Entwicklung gemacht, die ist unfassbar. Wir wollen uns weiter so entwickeln, so präsentieren - weiter Spaß haben, so wie es gerade ist", betonte Cinel.
Cinel hofft auf eine Zukunft der Amateure
Eine Sache erfreute den Trainer der Knappen ganz besonders: "Dieses Spiel hätten wir in der Hinrunde nie gewonnen." In der Hinrunde, in der Schalke nur fünf Punkte mehr geholt hat als in den letzten sechs Spielen. In der Hinrunde, in der es eine 2:0-Pleite gegen die Westfalia aus Herne setzte. Auf die Frage, ob die von ihm angesprochene Entwicklung über die verbleibenden vier Saisonspiele hinausgehe, sagte der Inhaber der A-Lizenz: "Wenn man das hier heute sieht, dann würde ich mich freuen."
Cinel schöpft Hoffnung, hat jedoch keinen Einfluss auf die Entscheidung der Verantwortlichen. "Ich bin aber nicht der Ansprechpartner. Ich bin nicht der, der es entscheidet", weiß der Trainer seinen Aufgabenbereich realistisch einzuordnen. Und dennoch zeigen seine Aussagen, dass er für eine Zukunft von Schalkes U23 kämpft. So wie Schalkes U23 gegen eine starke Herner Mannschaft erneut für drei Punkte gekämpft hat. Und was jeder weiß: Erneut erfolgreich.
Ahlers möchte den maximalen Erfolg
Mitverantwortlich für den zweiten Zu-Null-Sieg in Serie: Der 20-jährige Sören Ahlers, der seit zwei Wochen das volle Vertrauen seines Trainers genießt und den designierten Stammtorhüter Denis Wieszolek vor der Partie gegen Brünninghausen (3:0) abgelöst hatte. Ahlers ist einer von 20 Spielern, deren Verträge nach dieser Spielzeit auslaufen. Ob die Laufzeit der Arbeitspapiere noch einmal verlängert wird, hängt nicht unwesentlich davon ab, ob Peter Knäbel und Co. dem Schalker Nachwuchs eine Zukunft geben.
Ahlers will noch gar nicht so weit denken und die - zumindest in dieser Spielzeit - letzten Spiele seiner Mannschaft genießen. Zu den Wünschen für die nähere Zukunft sagt er: "Wir wollen gegen Ende der Saison einfach nochmal die Spiele gewinnen und schauen, was dabei herauskommt." Der ehemalige Bocholter ergänzte ganz pragmatisch: "Man muss es so nehmen, wie es kommt und dann schauen wir einfach mal weiter." Die ungewisse Zukunft scheint die Mannschaft in jedem Fall nicht zu beeinträchtigen: Schalkes Amateure haben sich das erfolgreiche Fußballspielen seit Wochen zur Aufgabe gemacht - aus Sicht der Cinel-Elf hoffentlich nicht zu spät. Noch bleiben vier Spiele, um die Verantwortlichen von einem Fortbestand der Amateure zu überzeugen.




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