Man kann nur verständnislos den Kopf schütteln: Was hat sich Dennis Malura nur dabei gedacht, als er der Bild-Zeitung erzählte, dass er Snus - eine Art Kautabak - konsumiere? Glaubte er ernsthaft, dass er mit diesem Geständnis aufrütteln und andere warnen könnte, die Finger von dem Zeug zu lassen? So naiv kann man nicht sein. Er musste mit diesen sensationslüsternen Schlagzeilen rechnen und konnte keinen sensiblen Diskurs über Drogenproblematik erwarten.
Dass er gegen die internen Absprachen mit seinem Arbeitgeber Rot-Weiss Essen verstoßen hat, musste ihm ebenfalls klar gewesen sein. Der Verein hatte dieses Interview nicht wie üblich autorisiert und den Spieler am Samstag direkt aus dem Verkehr gezogen. Zurecht. Denn es geht auch um die Außendarstellung des Klubs, die leidet. So etwas kommt bei Sponsoren gar nicht gut.
Dabei steckt hinter dieser Malura-Story überhaupt kein Skandal. Viele Fußballprofis nehmen offenbar Snus, auf der Dopingliste steht es nicht, und der Erwerb ist ab 18 Jahren ebenfalls legal. Nur verkaufen darf man es nicht in Deutschland wegen diverser EU-Vorschriften. Ja, und es gibt sogar Studien, die untersuchen, wie Snus bei der Rauchentwöhnung helfen könnte.
Doch all das wird verdrängt, was im Kopf bleibt, sind Worte wie „Modedroge“, „es macht extrem abhängig“ und soll „aufputschen“. Nichts für vorbildliche Profis.



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