Nach dem Aus der ZDF-Übertragung werden die Rechte nach einem komplexen Schlüssel zwischen dem Streaming-Dienst DAZN und dem Pay-TV-Anbieter Sky aufgeteilt.
Aufteilung wird unübersichtlich
Das bedeutet, dass die Champions League nur mehr im Pay-TV oder via Streaming zu sehen ist. Im Free-TV ist in der kommenden Saison also Schluss mit den Übertragungen. Die Aufteilung der Übertragungsrechte bedeutet für Sky-Kunden: Sie erhalten insgesamt weniger Spiele als beim Konkurrenten DAZN, allerdings sind in dem Übertragungspaket des Pay-TV-Senders mit Sitz in Unterföhring mehr deutsche Spiele enthalten. Daher wirbt Sky derzeit intensiv damit, dass keiner mehr Einzelspiele mit deutscher Beteiligung zeige.
Fans, die nichts verpassen möchten, müssen dennoch doppelt zahlen und sich zusätzlich ein DAZN-Abo besorgen. Immerhin zeigt der kostenpflichtige Internetanbieter insgesamt dreimal so viele Live-Spiele wie Sky und das exklusiv.
Die TV-Aufteilung der Partien
An zwölf Spieltagen werden die insgesamt 96 Gruppenspiele zu zwei Anstoßzeiten über die Bühne gehen: um 18:55 und um 21 Uhr. Sky überträgt 12 Einzelspiele, DAZN bringt den großen Rest von 84 Einzelspielen. Die genaue Aufteilung wird jedoch erst kurzfristig entschieden, was zu Verwirrung unter Fußball-Fans führen dürfte – der wöchentliche Blick auf Programmführer wie Streamfinder wird unumgänglich.
Die genauen Details sind offen: An neun von zwölf Spieltagen darf Sky als Erstes auswählen, welche Spiele der Sender zeigen möchte. Es ist anzunehmen, dass man dabei vor allem auf Spiele mit deutscher Beteiligung setzen wird. An den restlichen drei Spieltagen besitzt DAZN das Wahlrecht und kann zuerst bestimmen, welche Spiele es seinen Zusehern zeigen möchte. DAZN dürfte dieses Erstwahlrecht voraussichtlich jeweils an Dienstagen ausüben.
Im Achtelfinale werden DAZN und Sky jeweils vier Einzelspiele live zeigen. Für den Fall, dass nur mehr eine deutsche Mannschaft im Spiel ist, werden beide Anbieter das Match übertragen. Zusätzlich wird Sky die Hin- und Rückspiele in der Konferenz zeigen.
Wer überträgt Halbfinale und Endspiel?
Das Halbfinale und das Endspiel der Champions League 2018/19 werden Sky und DAZN live sowie in voller Länge zeigen. Falls eine deutsche Mannschaft ins Finale kommt, muss dieses zusätzlich im Free-TV zu sehen sein. Wo diese Übertragung stattfindet, ist noch offen. Das Finale könnte zum Beispiel auf der hauseigenen Nachrichtenschiene Sky Sport News HD zu sehen sein. Es wird im Wanda Metropolitano in Madrid stattfinden, also im Heimatstadion von Atletico Madrid.
Mehrkosten für Fußballfans
Wer alle Spiele der Champions League 2018/19 sehen will, muss also zwangsläufig mit Mehrkosten rechnen. Zurzeit fallen für ein monatlich kündbares DAZN-Abo für alle Sportübertragungen des Anbieters monatlich 9,99 Euro an. Angeblich soll dieser Preis trotz des neuen Champion-League-Angebots nicht steigen. Wie auch bei anderen Streamingdiensten kann man sich hier für ein kostenloses einmonatiges Testabo entscheiden.
„Supersport“ von Sky inklusive Bundesliga gibt es für 29,99 Euro im Monat (als Zwölf-Monats-Abo für 24,99 Euro monatlich).
Mit seinem Engagement zur Champions League 2018/19 verfolgt DAZN weiter gezielt seine Strategie, zum „Netflix des Sports“ zu werden. Der Dienst startete vor einem Jahr erstmals in Deutschland, der Schweiz und in Österreich. DAZN (ausgesprochen „Da Zone“) kann nur online als Streamingdienst empfangen werden. Für Smart-TVs, Apple TV, Amazon Fire TV-Geräte, PS4, PS3 und Xbox One gibt es offizielle Apps. Die Einführung von DAZN gilt als Zäsur im Sportrechtemarkt, inzwischen bieten sogar einige Buchmacher direkte Live-Streams an, teilweise sogar exklusiv.
Dünne Begründung der UEFA
DAZN zeigt also deutlich mehr Livespiele der Champions League 2018/19; alle Tore in den Konferenzen gibt es bei Sky. So könnte man den nicht gerade leicht verständlichen Schlüssel umschreiben, mit dem die Champions League nach dem Aus des ZDF in der kommenden Saison aufgeteilt wird.
Wer als Fußballfan keine Live-Übertragung mit deutscher Beteiligung versäumen will, muss in Zukunft daher gleich doppelt zahlen: für das Streaming bei DAZN und für die Übertragung via Sky. Der Pay-TV-Sender ist vor allem durch seine 36 Konferenzschaltungen präsent. DAZN hingegen zeigt insgesamt etwa dreimal so viele Live-Übertragungen wie sein Konkurrent Sky.
Die wichtigste Neuerung im Spielverlauf ist wohl, dass es ab der Saison 2018/19 pro Spieltag zwei offizielle Anstoßzeiten geben wird. Von der UEFA wurde das offiziell damit begründet, dass man erreichen wolle, dass die Fans mehr Spiele verfolgen können. Das stimmt zwar, gilt aber nach den neuen Regelungen rund um die Übertragungsrechte natürlich nur für kostenpflichtige Übertragungen.

 
    
     
            
            
         
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