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Trienenjost schießt Hamborn in die Relegation

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Foto: Udo Gottschalk

Ein 2:0-Sieg gegen Klosterhardt hätte Hamborn 07 fast gereicht. Doch Konkurrent Hö-Nie trifft in der Schlussphase zweimal gegen den FC Kray. Nun wartet die Relegation.

Erschöpfung und Enttäuschung – das sprach aus den Spielern von Hamborn 07 nach dem Schlusspfiff. Dabei sah es bis eine Minute vor dem Ende so aus, als könnten die Löwen den Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga ohne den Umweg über die Relegation bejubeln. „Aber dann kriegst du so einen Tritt in den Hintern“, war Co-Trainer Sascha Wiesner bedient. Die eigenen Hausaufgaben hatten die Hamborner gemacht und Arminia Klosterhardt am Ende verdient mit 2:0 (1:0) besiegt. Was nötig war, um die Relegation zu vermeiden: Der SV Hönnepel-Niedermörmter durfte nicht gewinnen. Und tatsächlich führte der FC Kray, selbst eines der stärksten Teams der Liga, bis eine Minute vor dem Ende mit 2:1.

Und dann? 2:2 für Hö-Nie kurz vor Ende der regulären Spielzeit. 3:2 für Hö-Nie in der vierten Minute der Nachspielzeit. Beide Treffer erzielte Torjäger Andre Trienenjost.

Neben, aber auch auf dem Hamborner Platz waren Sätze zu hören wie: „Das ist doch unsportlich.“ Oder: „So eine Sauerei.“ Der Tabellenfünfte aus Essen spielte allerdings auch ab der 81. Minute in Unterzahl. Die Krayer Ilias Elouriachi und Ioannis Ketsatis hatten die Gelb-Rote-Karte kassiert.
Jedenfalls tat dieses Ergebnis den Löwen so richtig weh. „Was soll ich da sagen? Wir haben unser Spiel gewonnen. Nun geht es am Donnerstag weiter“, war 07-Coach Michael Pomp nach auch für das Trainergespann anstrengenden 90 Minuten einfach nur bedient.

Die Partie gegen Klosterhardt war ein „Abnutzungskampf“, wie es Pomp formulierte. Einer zudem, der an die Nerven ging. Die besseren Chancen der ersten Halbzeit hatten die Löwen: In der zwölften Minute brachte Valentin Markic den Ball von rechts zentral in den Sechzehner, doch der freistehende Ramazan Ünal traf den Ball nicht; auch der zweite Versuch von Tim Keinert fand nicht den Weg ins Tor. Vier Minuten später hätte es ebenfalls rappeln müssen, doch Keinert scheiterte mit einem Kopfball an Arminia-Keeper Alexander Kraus.

Hamborn trifft auf den GSV Moers

Dem Rest der ersten Halbzeit war über weite Strecken die Hamborner Nervosität anzumerken. In der Vorwärtsbewegung unterliefen den Löwen immer wieder einfache Fehler, sodass Klosterhardt die 07-Angriffsversuche meist schon in der Nähe der Mittellinie abfangen konnte. Hinten wiederum hätten die Hamborner in dieser Phase beherzter zur Sache gehen können – das wichtigste aber war: Klosterhardt konnte die zeitweilige optische Überlegenheit nicht in Tore ummünzen. Dies wiederum bestrafte David Gehle Sekunden vor der Pause, als er nach einer Keinert-Flanke zur Führung traf. Und das war ein Produkt unermüdlicher Arbeit. „Das ist das, was uns ausmacht“, betont Pomp. In der 67. Minute erhöhte Keinert auf 2:0 – und damit war die Partie für die nun besseren Löwen entschieden. Allein die späten Hö-Nie-Tore gegen Kray zerstörten die Hoffnung auf die vorzeitige Sommerpause.

Nun muss sich Hamborn 07 in der Relegation mit dem GSV Moers messen, der in der Gruppe 5 der Bezirksliga den zweiten Platz belegt hat. Los geht es am Donnerstag um 19.30 Uhr am Holtkamp; das Rückspiel findet am Sonntag statt.

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Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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  • BallaBalla 04.06.2018 11:30 Uhr
    Wie kann man aus Hamborner Sicht bzw. überhaupt von "Unsportlichkeit" sprechen??
  • Markus Oeste 06.06.2018 00:22 Uhr
    Das ist dem Frust geschuldet, nach einem guten Spiel doch nicht das Ziel erreicht zu haben.

    Letztendlich muss man aber die Saison unter dem Strich sehen - und da waren die Löwen selbst dafür verantwortlich, nicht genug Punkte für den direkten Klassenerhalt eingefahren zu haben.

    Wenn man dann auf die Hilfestellung anderer angewiesen ist, ist es schon undankbar und die Enttäuschung natürlich groß, wenn diese Hilfestellung ausbleibt. Schnell bauen sich da Verschwörungstheorien auf. Das ist aber nicht nur in Hamborn so. Vielleicht wäre der Frust nicht so groß gewesen, wenn sich das Blatt in Kalkar nicht so dramatisch in den letzten Minuten gewendet hätte oder Kray von Anfang an deutlich hinten gelegen hätte.

    Reine Spekulation. Ich gehe davon aus, dass sich jeder in der Liga grundsätzlich sportlich fair verhält. Dass vielleicht an der ein oder anderen Stelle zu einem gewissen Zeitpunkt die Motivation nachlässt, sich bis auf das Letzte reinzuhängen, kann einem niemand so richtig verübeln.

    Für Kray gilt das übrigens nicht. Einer unserer Beobachter bescheinigte den Gästen volles Engagement, das aber mit zunehmendem Druck der „Bullen“ immer mehr eingeschränkt wurde. Dass die Entscheidung in der Nachspielzeit fiel, ist für „07“ bitter. Aber so ist Fußball.

    Im Übrigen haben auch die Arminen aus Klosterhardt ihren sportlichen Beitrag geleistet, die gegen die Hamborner Löwen am Sonntag nichts hergeschenkt haben. So soll es auch sein.

    Für Hamborn heißt es jetzt: „Mund abputzen und volle Konzentration auf die beiden Relegationsspiele lenken!“ Hier hat man es selbst in der Hand, ist nicht mehr auf Dritte angewiesen, sondern nur auf die eigene Stärke. Dann gelten im Falle eines Scheiterns allerdings keinen Ausreden mehr...

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