1998 hatte er sich einen Kreuzbandriss zugezogen, war danach aber von weitere schweren Verletzungen verschont geblieben. Bis zum Nachhol-Match im April diesen Jahres in Gütersloh, dann blieb Heinze im Rasen hängen und kommt seitdem nicht mehr richtig auf die Beine. "Danach habe ich fünf Wochen pausiert und im Mai gegen Delbrück wieder mitgemacht. Als die Schmerzen danach wieder schlimmer wurden, bin ich noch einmal ins Krankenhaus gegangen und musste doch operiert werden", erinnert sich Heinze an den ersten Eingriff in diesem Jahr. Dem musste der Arzt seiner Vertrauens, Dr. Helmut Bülhoff, Chef der Chirurgie in der Hammer St. Barbara-Klinik, im Juni einen weiteren folgen lassen. "Erst wurde der Einriss im Meniskus behoben und zudem ein Knorpelschaden festgestellt. Als sich das Narbengewebe entzündete, musste ich noch einmal unters Messer", berichtet der 29-Jährige.
In der Vorbereitung schuftete er für sein Comeback und durfte auf seine baldige Rückkehr auf den Platz hoffen, doch immer wieder meldete sich das Knie. Die immer wiederkehrenden Beschwerden sorgten dafür, dass Heinze bis heute auf keine einzige Einsatzminute in der laufenden Oberliga-Saison kam. Ob es in der Runde überhaupt noch einmal dazu kommen wird, hängt davon ab, ob der neuerliche notwendige Schnitt an seinem Bein den erhofften Erfolg bringt. "Wir haben es jetzt mit der konservativen Variante probiert, aber das hat leider nichts bewirkt. In den vergangenen drei Wochen habe ich zum Beispiel versucht am Stück mitzutrainieren. In den ersten sieben Tagen war es super, da hatte ich gar keine Probleme. In der zweiten Woche wurde es schon schlechter und in der dritten konnte ich vor Schmerzen kaum noch krauchen", berichtet Heinze.
In der HenriettenStiftung in Hannover dürfte Fachmann Lobenhoffer auch zu keiner anderen Diagnose kommen, als Heinze zur Operation zu raten. "Der Knorpelschaden ist ein sehr tief sitzender, aber im Knie ist keine Arthrose entstanden", weiß Heinze aufgrund der Untersuchungen Bühlhoffs. "Deshalb ist die Hoffnung berechtigt, dass ich in absehbarer Zeit wieder spielen kann. Ich muss jetzt noch einmal auf die Zähne beißen, aber wenn alles gut geht, kann ich mit dem Fußball noch fünf Jahre weitermachen."
Ein gutes Beispiel ist ihm Eintracht Rheines Yannick Gieseler, der nach einer OP am Knorpel schon seit Jahren wieder beschwerdefrei kickt. Ein abschreckendes aber ist Ovid Hajou von Hamms Freitagsgegner Lotte, der "seit ein, zwei Jahren mit der gleichen Verletzung Probleme hat".
Viele Fußball mussten nach einem schwerwiegenden Knorpelschaden ihre Karriere beenden, keinem ist dieses Schicksal zu wünschen. Heinze lebt das Prinzip Hoffnung, dass die Fügung es gut mit ihm meint.

