Warum Kontermann den Trainerposten verlässt und wie es für ihn weitergeht, erläutert der 45
Jährige im Interview mit RevierSport online.
RevierSport online: Hallo Herr Kontermann. Seit 1984 sind Sie beim VfB Homberg tätig. Am Saisonende soll Schluss sein. Warum?
Kontermann: "Das ist richtig. Ich werde bis zum 30. Juni 2008 Trainer in Homberg sein. Danach beginnt eine neue Zeit für mich."
RevierSport online: "Hört sich nicht nach einem freiwilligen Rückzug an. Was ist der Grund für Ihre überraschende Entscheidung?
Kontermann: "Wie Sie schon sagten. Ich habe 1984 angefangen für diesen Klub Fußball zu spielen, habe jahrelang die Knochen für den Verein hingehalten. Das alles habe ich gerne gemacht. Den Dank dafür ernte ich momentan. Es gibt jemanden im Verein der hinter meinem Rücken Dinge erzählt die mich tierisch ärgern."
RevierSport online: Was erzählt dieser Jemand und wen meinen Sie?
Kontermann: "Es gibt die Meinung, dass meine Spieler vom Training wegbleiben, weil ich der Trainer bin. Das ist völliger Quatsch. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Jungs. Das ich es nicht jedem recht machen kann und deshalb der eine oder andere beleidigt ist, ist nichts Ungewöhnliches. Das absurdeste an der Sache ist, dass der Person von der ich spreche doch selbst die Spieler weggelaufen sind."
RevierSport online: Wir spekulieren einmal von wem Sie reden?
Kontermann: "Können Sie gerne machen. Doch bevor hier
Alter: 45
Geboren: 20.04.1962 in Essen
Beruf: Elektriker
Familienstand: verheiratet, drei Kinder
Wohnort: Duisburg-Homberg
Achim Kontermann schnürte in der Jugend für den Essener Sport Verein 99 seine Fußballstiefel. Das erste Senioren-Jahr bestritt er im Alter von 17 Jahren im Jersey von ETB Schwarz-Weiß Essen. Nach einem kurzen Intermezzo bei Olympia Bocholt heuerte Kontermann 1984 beim VfB Homberg an. 1997 übernahm er die zweite Mannschaft des VfB, schaffte den Aufstieg in die Bezirksliga und wechselte 2000 zum SV Orsoy. Nach nur einem Jahr kehrte der Essener zurück an den Rheindeich. Mit 40 Jahren führte er die Reserve des VfB zurück in die Bezirksliga. Noch heute agiert er als Spielertrainer.
das große Rätselraten beginnt, kann ich ihnen sagen, dass ich nicht von Rainer Vervölgyi oder Michael Boris rede. Zu beiden habe ich ein gutes Verhältnis. Vor allem auf Michael lasse ich nichts kommen. Zwischen uns stimmt alles. Nein, diese Geschichten kommen von weiter oben. Ich möchte die Mannschaft jetzt nicht verunsichern und keine Unruhe in den Klub bringen. Deshalb werde ich auch erst nach meinem Ausscheiden Klartext reden."
RevierSport online: Wie beurteilen Sie die sportliche Situation ihrer Mannschaft?
Kontermann: "Wir spielen, von einigen Ausnahmen mal abgesehen, eine gute Runde. Leider erfahren wir als zweite Mannschaft nicht immer die Unterstützung die wir verdient hätten. Alles in allem wird meine Arbeit nicht genug honoriert und das enttäuscht mich zusehends."
RevierSport online: Sie sind das Urgestein am Rheindeich, die Homberger Fußball-Ikone. Wie sieht Ihr Leben ohne den Fußball aus und wie sieht der VfB ohne Sie aus?
Kontermann: "Wie der VfB ohne mich aussieht kann ich nicht sagen. Fest steht, dass der Verein erst einmal einen finden muss, der mit so viel Herzblut dabei war, wie ich das all die Jahre lang war und immer noch bin. Was mich betrifft, weiß ich noch gar nicht ob ich dem Fußball erhalten bleibe. Vielleicht bekleide ich wo anders einen Trainerposten, vielleicht mache ich auch mal ein wenig Pause."

