Hinter allen steht ein Fragezeichen, was den Einsatz in Lübeck angeht. Und auch Jozef Kotula verspürt noch Schmerzen im Rippenbereich. „Die Deadline ist Freitag, 8 Uhr. Dann steigen wir in den Bus, wer bis dahin fit ist, fährt auch mit. Die Chancen dabei zu sein, sind für alle gleich. So oder so werden wir jedoch mit 18 Mann nach Lübeck fahren, Trainer und sonstige Verantwortliche ausgeschlossen“, gibt sich Bonan angesichts der fast schon dramatisch zu nennenden Krankenliste erstaunlich locker, bevor er ernst nachschiebt: „Es hilft einfach nichts, rumzujammern. Jetzt gilt es, noch enger zusammen zu rücken, noch mehr Einsatz und Disziplin zu zeigen. ‚Leidenschaft schlägt Qualität’ muss unsere Devise lauten, auch wenn das nicht immer schön aussieht.“
Die Hoffnung lautet Winterpause, wie der frühere Ahlener betont: „Stijn Haeldermans und Sercan Güvenisik kehren vermutlich noch vor Weihnachten aus der Reha zurück, und auch bei den anderen Langzeitverletzten habe ich die Hoffnung, dass sie zum Trainingsauftakt am 2. Januar wieder auf dem Platz stehen können, Mitja Schäfer einmal ausgenommen. Aber im Grunde sind alle Überlegungen hypothetisch, wir müssen sehen, wie der Dezember verläuft.“ Das gilt insbesondere für den frisch operierten Ferhat Kiskanc (Knorpelschaden), wie Olaf Janßen, Essens Sportlicher Leiter erklärt: „Der Schaden ist glücklicherweise in einem Bereich des Knies, der nicht so stark belastet wird.“
Trotzdem ist der 25-Jährige sechs Wochen auf Krücken angewiesen, danach gilt „das Prinzip Hoffnung“ (Bonan). Der Ex-Kölner wird seinen Weihnachtsurlaub wohl streichen können, stattdessen steht auch für ihn Reha auf dem Programm.
„Punkte sammeln“ heißt die Aufgabe dagegen für seine fitten Kollegen. Janßen zur Eichhörnchen-Taktik: „Es ist wichtig, dass wir nach dem Match gegen Düsseldorf auf Schlagdistanz sind und uns so eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde erspielen. Unsere Leistungskurve geht, von den Ausnahmen Verl und Cottbus einmal abgesehen, stetig nach oben. Ich bin fest davon überzeugt, dass das auch im neuen Jahr so weitergeht.“
Ähnlich sieht es Bonan, der allerdings auch die enge Tabellensituation in dieser besonderen Saison im Auge hat: „Mit einem Erfolg bist du oben dran, genauso gut kannst du aber auch mit einer Niederlage unter den Strich rutschen. Ich denke, die Rückrunde wird zeigen, welche Mannschaft stabil genug ist, das auszuhalten.“

