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Westf. Herne: "Boss" Paeske gibt Fehler offen zu
"Es ist kurz vor zwölf"

Nach Erkenschwick, Gladbeck, Rheine und Gütersloh befindet sich nun auch Westfalia Herne in einer finanziellen Sackgasse. "Ja, es gibt Engpässe", gibt SCW-"Boss" Ingo Paeske offen zu und erklärt: "Da Sponsoren, die aus firmeneigenen Problemen ihr Engagement zurückgeschraubt haben, keine Gelder zahlen, ist ein Loch entstanden. Und diese Summe ist nicht unerheblich. Wir arbeiten jetzt daran, dass die Lücke geschlossen und die Zukunft des Vereins nicht gefährdet wird. Ich kann aber schon jetzt sagen, dass es auf jeden Fall weitergehen wird."

Aussagen, um die die Mannschaft seit Monaten kämpfen muss. Denn nicht nur die fehlenden Gehälter, sondern vor allem die fehlenden Informationen stoßen bei der Truppe sauer auf. "Die Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Team und Vorstand nerven", bringt es Michael Baum auf den Punkt und rennt mit seiner Forderung nach mehr Gesprächsbedarf bei Paeske offene Türen ein. "Stimmt, ich habe Fehler gemacht und es gibt kommunikative Probleme", geht Paeske offensiv zur Sache.

"Das liegt an unserer Organisationsstruktur im Vorstand. Da ich beruflich sehr eingespannt bin, müsste normalerweise jemand dazwischen geschaltet werden, der diese Funktionen erfüllt. Ich denke da etwa an einen Sportlichen Leiter. Es ist ein Fakt, dass die Strukturen nicht so schnell wachsen wie geplant."

Doch das ist den Spielern egal, denn schließlich erfüllen sie ihr Soll und wollen ausschließlich über die aktuelle Lage Bescheid wissen. "Es gab noch kein Signal vom Vorstand, ob und wann die Leute mit uns reden wollen", ärgert sich Baum. "Wir werden aber nicht einfach aufgeben. Und dass wir das ernst meinen, sieht man an den letzten Ergebnissen. Aber wie es nach Weihnachten weiter gehen wird, steht in den Sternen." Baum weiter: "Die Frage, die wir uns stellen ist: Wie wollen die Verantwortlichen die langfristigen Ziele, die sie herausgegeben haben, erreichen, wenn sie die kurzfristigen nicht einmal einhalten? Das sind Zustände, die für uns nicht tragbar sind."

Paeske, der am heutigen Donnerstag noch "ein aussichtsreiches Gespräch mit einem potenziellen Geldgeber" führen wird, will noch vor dem Fest Klarheit über die finanzielle Zukunft des Vereins haben: "Ich kann auch die Mannschaft verstehen, dass sie das Vertrauen verloren hat. Aber ich habe mich bei den Spielern bereits entschuldigt. Bis zum Wochenende will ich eine Klärung und selbstverständlich werde ich das Team sofort informieren." Eine Aussage, die Baum mit Vorsicht genießt: "Das wäre schön. Denn niemand will, dass dieser Traditions-Club untergeht. Aber es ist kurz vor zwölf."

Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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