Denn zwei ausgerollte Plakate, der Inhalt nicht zitierfähig, verschlugen fast allen Verantwortlichen fast die Sprache. Auch in den Foren von RWO und RWE waren die beiden Spruchbänder nachher ein Thema, über das Gott sei Dank sehr einseitig diskutiert wurde. Der Tenor: Das geht gar nicht. Und das sah auch Sommers so: "Ich saß wie immer auf der Konvent-Tribüne, habe daher nur mitbekommen, dass auf einmal Unruhe aufkam. Ich habe dann meinen Vorstandskollegen Thorsten Binder angerufen und erfahren, worum es ging. Zu dieser Aktion kann man nur ´Schwachsinn´ sagen. Die, die das zu verantworten haben, sind einfach hohl in der Birne. Da kannst du dran klopfen und es hallt, so etwas hat nichts mit Fußball zu tun."
Besonders, da ein Spruch eindeutig in die rechte Ecke ging, daher ärgert sich Sommers auch nachvollziehbar: "Das regt mich schon seit mehr als zwei Tagen auf. Wir distanzieren uns natürlich von dieser Aktion, wir sind gerade dabei, das Problem zu lösen. Das waren zehn oder maximal 15 Idioten, gegen diese Ausdrücke habe ich richtig was. So etwas kann einem den Tag und ein Spiel versauen."
Klare Worte, die sicher jeder nachvollziehen kann, denn Sommers legt sich fest: "Ich habe nichts gegen einen witzigen Spruch, so etwas gehört doch auch dazu, aber was da passiert ist, das geht gar nicht." Auch RWO-Coach Hans-Günter Bruns sagte klipp und klar: "Das war eine bodenlose Unverschämtheit, da fehlen mir fast die Worte. Als ich das gesehen habe, dachte ich, das kann doch nicht wahr sein."
Somit geriet der Dreier über RWE fast in den Hintergrund, dennoch berichtet Sommers zufrieden: "Es hat sonst alles gut geklappt. Wir hätten sogar um 13.45 Uhr anpfeifen können, damit habe ich nicht gerechnet. Wenn die Leute aber so super mitspielen wie am Sonntag, ist das auch machbar." Und dann am Ende der Sieg in einer Partie, vor der der Vorstands-Vorsitzende ankündigte, vermutlich seit langem mal wieder richtig nervös zu sein. Es kam aber anders. "Das ging alles, ich habe nach den ersten Chancen für Essen gedacht, wer die nicht reinmacht, macht keinen mehr."
Und so kam es auch, daher schaut Sommers bereits zum nächsten Knaller, wenn RWO am Sonntag nach Wuppertal muss. "Es wäre schön, jetzt auch im Winter da oben zu stehen. Dann würde ich die Tabelle auch aufhängen. Ich gehe einfach davon aus, dass die Jungs das körperlich noch einmal packen, dann können sie ja in den wohlverdienten Urlaub gehen."

