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1:9, 6:12, 5:13 – Was klingt wie Endergebnisse beim Rugby sind in Wahrheit die Vorrunden-Resultate der Partien der Drittvertretung des SV Walbeck. Das macht unterm Strich null Punkte und -22 Treffer, eine stolze Bilanz für 72 Minuten auf dem Kunstrasen des La Ola Fußballcenters in Mönchengladbach.

Spielerisch zwar nicht konkurrenzfähig, dafür Weltmeister der guten Laune: Das Team des SV Walbeck II (Foto: Thomas Momsen).
„Wir sind nicht enttäuscht, schließlich hatten wir hier nichts zu verlieren“, zuckt Heinz Willi Bouten, Trainer der Walbecker Schießbude, nur mit den Schultern, wenn man ihn auf die Leistung seiner Jungs anspricht. Die an den Tag gelegte Lockerheit ist dabei nicht gespielt, sondern das Ergebnis einer Halbsaison voller Pleiten, Pech und Pannen: Das Team ist die schlechteste Mannschaft des Kreis Kleve/Geldern und hat auch auf dem großen Feld in der Kreisliga B bislang nicht gepunktet.
Was diese Mannschaft beim Diebels ChampionsWinterCup 2008 zu suchen hat? Das haben sich auch Bouten und Team-Betreuer Matthias Noy gefragt, als sie die Einladung im Briefkasten fanden. „Wir dachten erst, die hätten sich vertan“, erinnert sich Noy, „doch auf Nachfrage kam die Bestätigung. Wir hatten eine Wildcard bekommen und durften uns mit den Besten messen.“
Beachtet man diesen Hintergrund, erklären sich die dürftigen Resultate von selbst. Trauer oder Verärgerung sucht man deshalb auch vergebens, wie Noy bestätigt: „Wir haben den Cup als willkommene Abwechslung in der Vorbereitung angesehen. Auch wenn wir als eingeplanter Loser angereist sind, stand es für uns im Vordergrund, Spaß zu haben und diese Mission haben die Jungs absolut erfüllt.“
Jetzt geht der Blick wieder nach vorne, denn schon in drei Wochen geht die Rückrunde los. „Dort wollen wir nach Möglichkeit dann auch den ersten Punkt einfahren und einen Angriff auf die Nicht-Abstiegsplätze starten“, hat sich Bouten einen Funken Optimismus bewahrt, doch zugleich schränkt er ein: „Uns fehlt es sowohl an Erfahrung als auch an Kondition. Viele unserer Spieler kommen aus der A-Jugend oder haben jahrelang nicht gekickt, sollten wir am Ende in die C-Klasse absteigen, wären wir da angelangt, wo wir wohl auch hingehören.“ Beachtliche Worte für einen Trainer, denen Betreuer Noy jedoch noch die Krone aufsetzt: „Wir sind nicht besser als wir spielen.“ Da kann die Rückrunde ja heiter werden...
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