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FCR Duisburg: Schluss mit Freund – jetzt nur Fußball und Schule
Pedersen: Kühl, blond, durchgedreht

Talente muss man binden – dieses Prinzip verfolgt man in Duisburg. Aus der deutschen U17-Meistertruppe wurden vier Spielerinnen oben festgesetzt, mit Ilka Pedersen wurde kürzlich sogar bis 2011 verlängert. Vom 25. bis 27. Februar steht beim DFB der nächste U19-Lehrgang in Kaiserau an, vom 22./23. bis 30. April ist die 2. Runde in der EM-Quali terminiert (Rumänien) – Pedersen steht auf Abruf bereit. Die EM soll vom 3. - 20. Juli in Frankreich über die Bühne gehen.

Zukunftsmusik: Pedersen, die seit 2003 beim FCR ist, konzentriert sich erst einmal auf die Nachholspiele am Sonntag, 17. Februar, in Wolfsburg (11 h – vom 7. Spieltag) und am Mittwoch, 20. Februar, zuhause gegen Bad Neuenahr (19 h - vom 6. Spieltag). RevierSport unterhielt sich mit Pedersen.

Ilka Pedersen, wie kommt man auf der FCR-Homepage zu Ihrer Beschreibung als kühle Blonde aus dem Westen?

Das muss ich beim Webmaster auch einmal nachfragen, ich weiß auch nicht warum.

Blond sind Sie, da führt kein Weg vorbei!

Genau! Beim Spiel bin ich schon kühl. Ansonsten bin ich eher etwas verrückt und durchgedreht.

Wie geht es der Birne?

Mittlerweile wieder gut, in der letzten Woche hatte ich noch ein paar Schmerzen. Ich war in einem Testspiel gegen eine männliche B-Jugend mit einem Spieler zusammengerasselt.

Der liegt immer noch dort, oder?

Quatsch, ich war diejenige, die am Boden lag.

Hat er sich wenigstens entschuldigt?

Später über das Internet.

Vielleicht war es eine neue Art des Anbaggerns?

Das glaube ich zwar eher nicht, aber ansonsten wäre das mal etwas anderes.

Sie haben Ihren Vertrag beim FCR bis 2011 verlängert – ein markantes Datum, oder?

Ich weiß, die WM in Deutschland geht über die Bühne.

Haben Sie in diesem Jahr etwas bestimmtes vor?

Eigentlich nicht. Natürlich wäre es nicht schlecht, in einer solchen Mannschaft dann zu spielen, aber erst einmal zählt jetzt mit Duisburg die Bundesliga, leider sind wir im DFB-Pokal bekanntlich ausgeschieden.

Coach Thomas Obliers gibt der Jugend gerne eine Chance, aus der U17-Meistermannschaft wurden immerhin vier Spielerinnen sofort oben integriert.

Am Anfang hatte ich schon ein paar Probleme, in die Auswahl zu kommen. Ich war auch häufiger nicht im Kader, spielte dafür in der Zweitvertretung.

Und jetzt?

Ich habe die Prioritäten verlagert, die Schule stand im Vordergrund, der Freund auch. Mit dem habe ich aber Schluss gemacht, jetzt geht Fußball und Schule vor. Das Resultat sieht man dann.

Was sagt Thomas Obliers, wenn er eine Akteurin wie Sie einmal zur Seite nimmt?

Dass ich Fortschritte mache. Ich soll weiter am Ball bleiben, dann werde ich auch irgendwann die Chance haben, einen richtigen Stammplatz zu bekommen, um nicht nur dann aufzulaufen, wenn andere ausfallen.

Welche Position sehen Sie für sich genau?

Eher die defensive Variante. Gegen bessere Mannschaften hat man dann viel zu tun. In der U17 habe ich offensiv agiert, weil es hinten eher langweilig war. Auf dem Platz rede ich eigentlich nicht sehr viel, nur wenn es drauf ankommt. Ich bin aber keine, die rumschreit.

Marith Prießen wurde mit Ihnen deutsche U17-Meisterin und steht auch im Bundesligakader, war Stammspielerin, bis sie sich das Kreuzband riss. Wie gehen Sie mit einem solche Fall um?

Es kann doch immer mal was passieren, das ist nie ausgeschlossen. Aber man geht deshalb nicht zurückhaltend ins Match, so was ist einfach Pech. Die gesamte Mannschaft hat Marith im Krankenhaus besucht.

Wie kommt man als Mädchen auf Fußball?

Der Spaßfaktor ist einfach unglaublich hoch, ich hatte noch nie eine Phase, in der ich aufhören wollte, weil man vielleicht andere Interessen entwickelt oder mehr feiern möchte. Das ist mein Sport.

Als Lebensmotto geben Sie „ohne Fleiß kein Preis“ an.

Es wird einem doch nirgendwo etwas geschenkt, um etwas zu erreichen, muss man immer voll dabei sein.

Auch bei der Jobplanung, wo geht es neben dem Sport hin?

Ich mache gerade ein berufsorientiertes Jahr, eine Kombination von Praktika und Schule. Dann folgt das Fachabi. Ich wusste eigentlich noch nicht, was ich machen wollte. Eigentlich wollte ich immer zur Polizei, aber das ist mit dem Sport nicht gut vereinbar. Ich werde mal überlegen, welche berufliche Richtung für mich in Frage kommt.

Wie kommt man auf Christiano Ronaldo und Clemens Fritz als Lieblingsfußballer?

Sie spielen einfach gut, außerdem sehen beide auch gut aus.

Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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