Dennoch soll die Bilanz der ersten Saisonpartien durchbrochen werden, die Oberhausener wollen dreifache Beute aus der Lausitz mitbringen. Denn im Kampf um die ersten zehn Plätze darf man sich vermutlich keine langen Durststrecken mehr erlauben. Zuletzt setzte es trotz ordentlicher Darbietungen zwei Pleiten, daher täte ein Sieg bei den zuletzt erfolgreichen Hausherren unheimlich gut. Vor dem Gang nach Cottbus unterhielt sich RS mit RWO-Coach Hans-Günter Bruns.
Hans-Günter Bruns, muss man nach der Niederlage gegen Bremen II einen Verlust des Selbstvertrauens befürchten?
Dafür gibt es keinen Grund. Ich hätte nicht gedacht, dass wir so gut dagegen halten, speziell vor dem Wechsel waren wir die klar bessere Mannschaft. Da mussten wir die Partie entscheiden. Dann hat Werder-Coach Thomas Wolter umgestellt, wie auch Cottbus es im Hinspiel gegen uns getan hat nach unserer starken Anfangsphase, danach war es wesentlich schwieriger, sich durchzusetzen.
Also waren Sie auch nicht wirklich unzufrieden, oder?
Nein, mich interessiert nur der Ist-Zustand. Und bis auf die zu verbessernde Chancenauswertung hatte ich nicht viel zu meckern. Aber die vergebenen Möglichkeiten bemängeln viele Teams.
Wie stehen die Vorzeichen vor den 90 Minuten in Cottbus?
Wir fahren optimistisch dorthin. Gegen Bremen war es unnötig, ganz ohne Punkte zu bleiben. Aber jetzt wird nach vorne geschaut. Wichtig ist, keiner darf sich in dieser Liga jemals in Sicherheit wiegen. Wir müssen auch in Cottbus an die Grenze gehen, um die Begegnung für uns entscheiden zu können. Denn man muss sehen, Energie ist die Mannschaft der Rückrunde. Alle drei Partien wurden gewonnen, man merkt, diese Truppe ist besser geworden. Auch, weil mehr Akteure von oben abgestellt wurden.
Der Gegner ist bekannt für seine Abwehr-Taktik.
Das ist in Cottbus so üblich. Man baut auf die totale Defensive. Allerdings ist die Elf immer gefährlich, wenn sie mal nach vorne kommt. Eigentlich ist es ein Witz, wenn man in 21 Matches nur elf Mal trifft. Aber das ist nicht unser Problem. Jeder bildet die Spieler nach eigenen Kriterien aus. Ich weiß nur, auf uns wartet eine sehr harte Aufgabe. Wir müssen zusehen, schnell einen Treffer vorzulegen.
Wie lautet das Zauberwort?
Geduld, wir dürfen nicht den Fehler machen, zu offen zu agieren. Energie wartet nur auf diese Konterszenen. Vorne haben sie mit Marc Hensel einen Mann, auf den wir richtig aufpassen müssen. Meine Jungs müssen sich klar machen, man fährt dort nicht mal eben hin und nimmt die Zähler mit.
Markus Kaya ist wieder spielberechtigt. Wird er auch auflaufen?
Ja, er wird dem Spiel sicher sehr gut tun.
Gibt es sonst noch Änderungen?
Mir schwebt da was im Kopf rum, denn es gab auch Akteure, die gegen Bremen nicht gut drauf waren. Dafür haben wir auch gestern ein Match über zwei Mal 30 Minuten absolviert. Elf gegen Elf, aus der A-Jugend stießen Kicker dazu. Da wollte ich schauen, wer sich wie zeigt. Aber die endgültige Entscheidung fällt erst kurzfristig.

