„Oder ich lasse unseren Kapitän, Jimmy Thimm

Auch die Kicker (hier J.Thimm lks.) schauen mal zum Smalltalk im Clubhaus vorbei
, wenn es mal nicht so läuft, in der Halbzeit unseren mannschaftsinternen Vertrag vorlesen“, verrät Schulz mit einem Schmunzeln. Dessen Inhalt hatten vor der Saison Mannschaft und Coach gemeinsam verfasst – und anschließend unterschrieben. Offenbar fruchten aber die ungewöhnlichen Motivations-Methoden des ehemaligen DFB-Honorartrainers hervorragend, wie der Spitzenplatz zur Winterpause verrät. Und das bereits nach kürzester Eingewöhnung.
Schulz hatte nämlich erst zu Saisonbeginn seinen Posten beim DFB gegen den in Schwerin eingetauscht, obwohl er dort praktisch bei Null anfangen musste. Der Club hatte nämlich nach dem verpassten Aufstieg in der Vorsaison rund ein Dutzend namhafter Abgänge zu verkraften und stand so vor einem kompletten Neuaufbau – und profitiert dabei neben Schulz’ innovativen Trainingsmethoden vor allem von seiner eigenen guten Jugendarbeit.

Jugendarbeit hat bei BG einen extrem hohen Stellenwert
„Auch wenn es für Außenstehende, besonders im vergangenen Jahr, ausgesehen haben mag, als würden hier Unsummen in Spieler investiert, die Wahrheit ist eine andere“, sagt Sascha Beleijew, Teil der dreiköpfigen Sportlichen Leitung bei Blau-Gelb, und fährt fort: „Sebastian Janas und Stefan Hornberger zum Beispiel sind eigentlich Eigengewächse und zu den selben Konditionen zu uns zurückgekehrt, wie sie uns einst verlassen haben.“
Dennoch war der Aderlass enorm, wodurch dann die ganz jungen Spieler aus der „Zweiten“ und auch einige Kicker aus der erfolgreichen A-Jugend ihre Chance in der Bezirksliga bekamen – und sie auch nutzten. Und diese Linie soll auf jeden Fall konstant weiter geführt werden, wie

Das erfolgreiche Quartett: Trainer Helmut Schulz (von rechts), Stefan Gönnewicht, Sascha Beleijew, Armin Theis (alle Sportliche Leiter)
Visionär Beleijew erklärt: „Unsere B- und A-Jugend spielen bereits auf einem sehr hohen Level und dem entsprechend wollen wir auch die ‚Erste’ mittelfristig in höheren Regionen etablieren.“ Die Basis für die zukünftigen Mannschaften solle dabei aber weiterhin der eigene Nachwuchs bilden. „Wir wissen aber auch, dass es nicht ohne punktuelle Verstärkungen von Außerhalb geht“, zeigt sich der Sportliche Leiter durchaus realistisch bezüglich seiner sportlichen Planungen.
Dennoch: Das erste Etappenziel ist schon in greifbarer Nähe. Nur noch dreizehn Spieltage stehen aus und mit einem Fünf-Punkte-Vorsprung in Petto kann die blutjunge Schulz-Elf entspannt in die Rückrunde gehen. Und falls es dennoch mal nicht so richtig fluppt, weiß Jimmy Thimm sicher, was in der Pause zu tun ist.

