Daher fahren die Kleeblätter am Freitag auch mit einer breiten Brust nach Dresden. Im Gepäck: Der Gedanke an die Revanche. Denn ausgerechnet in Oberhausen feierte die Elf von Ede Geyer einen der wenigen Auswärts-Erfolge. 1:0 hieß es im Hinspiel, Pavel Dobry traf für die Dresdner.
Nicht nur deshalb sieht RWO-Coach die Favoritenrolle relativ klar verteilt: "Wir sind der Außenseiter, wollen aber was holen. Nur sagen wir nicht, da müssen wir gewinnen." Denn mit Blick auf den Kader der Gäste betont Bruns: "Da laufen Hunderte von Bundesliga-Partien rum. Eine ganz erfahrene Elf, zwölf Spieler sind älter als 30 Jahre." Was bedeutet, auch in Sachen Routine macht man Dresden nichts vor. Nur konnten sie das selten in optimale Leistungen ummünzen, zumeist wirkt die Spielweise "bedächtig und kontrolliert", wie Bruns erklärt. "Die Defensive wird abgesichert. Vorne hat man ganz starke Jungs, die aber offenbar nicht genug in Szene gesetzt werden."
Was auch die RWO-Deckung verhindern will. Und so wie es aussieht, wieder mit der Variante Viererkette. Nach dem äußerst überzeugenden Taktikwechsel gegen die Hanseaten. Überlegt der Trainer, das auch im Rudolf Harbig Stadion so anzugehen: "Ich habe immer gesagt, das ist ein Mittel. Bei Dresdens System könnte das erneut passen. Zuletzt hat das System Jens Robben zum Opfer gehabt, leider ist so etwas immer mal der Fall." Bei den Dynamos könnte sich das von alleine erledigen, da Robben im internen Dienstags-Match umknickte und eine Bänderdehnung mit sich rumschleppt. Daher scheint die gleiche Elf zu beginnen wie gegen den HSV. Also auch wieder mit dem immer stärker werdenden Dimitrios Pappas. Bruns über den Torschützen vom Sonntag: "Ich wusste, was ich mache, als ich ihn holte. Solche Kicker stehen uns gut zu Gesicht. Zudem hat er genau die Entwicklung genommen, auf die ich auch gehofft hatte."
Die Abwehr steht, daher kann sich der Kapitän Benjamin Reichert auch in Ruhe wieder an die Startformation ranarbeiten. Auch in Dresden wird er zunächst auf der Bank sitzen. Bruns: "Benny holt Stück für Stück auf. Aber es bringt nichts, ihn aufzustellen, wenn er noch nicht bei 100 Prozent ist, wenn ich gleichzeitig andere Spieler habe, die fit sind und auch auf hohem Niveau agieren. Mit Benny plane ich wieder gegen den SC Verl."
Also in einer Woche, bei sechs Akteuren mit vier Gelben Karten wird die eine oder andere Sperre in Kürze auch unvermeidlich sein. Was auch die Chance für Tobias Schäper sein könnte, der laut Bruns "fit ist, aber wir haben gerade keinen Bedarf, da die erste Elf funktioniert hat." Die Reservisten müssen sich noch etwas gedulden, aber die Chancen werden kommen. Vielleicht dann schon wieder im 3-5-2-System, denn der Ex-Profi legt sich fest: "Das bleibt unsere Standard-Ausrichtung, aber von Fall zu Fall werden wir neu entscheiden."

