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SF Lotte: Vernunftentscheidung und Erleichertung
Wölpper ist der neue Coach

Plötzlich ging alles ganz schnell. Innerhalb von gerade einmal 24 Stunden nach der Kontaktaufnahme ist Manfred Wölpper als neuer Trainer der Sportfreunde Lotte präsentiert worden. Für den 50-jährigen Fußballlehrer bedeutet diese Aufgabe auch eine große Chance, denn der dienstälteste Oberliga-Coach kämpft seit Jahren um den Sprung in die Regionalliga.

Und die ist das erklärte Ziel am Lotter Kreuz. RS sprach nach seinem ersten Training mit dem ehemaligen Erkenschwicker.

Herr Wölpper, wie ist Ihr erster Eindruck Ihres neuen Arbeitgebers?

Ich kenne zwar alle Jungs, aber nur von den Spielen. Jetzt muss ich mir schnellstens ein genaues Bild über jeden Einzelnen machen. Die Mannschaft ist auf jeden Fall stark genug, aufzusteigen und der Verein steht auf gesunden Beinen. Außerdem herrschen hier optimale Bedingungen. Es wäre fahrlässig gewesen, diese Chance auszulassen.

Ist Ihnen der Abschied vom "Stimberg" schwer gefallen?

Natürlich. Es war nicht einfach, als ich mich von meiner Truppe verabschiedet habe. Ich habe wahrlich erfolgreichere Zeiten als in Erkenschwick mitgemacht. Aber es ist wie mit einem kranken Kind: dieses liebt man meistens mehr als ein gesundes. Außerdem bin ich gebürtiger Marler und habe ein ganz besonders Verhältnis zu Erkenschwick. Dennoch war es eine Vernunftlösung und Erleichterung für den Verein, denn so ist ein Kostenpunkt gelöscht.

Es gibt Kritiker, die Ihnen vorwerfen, monatelang an den Charakter des Teams zu appellieren, dann aber selbst zu gehen. Was sagen Sie dazu?

Es ist mir auch etwas peinlich, denn schließlich habe ich immer auf die Moral gesetzt. Aber ich habe nie versucht, jemanden zu überreden, in Erkenschwick zu bleiben. Es kam auch für mich sehr überraschend. Da ich aber kein Geld mehr bekommen habe und die Tätigkeit hauptberuflich ausübe, gab es keine andere Möglichkeit. Es wäre mir und meiner Familie gegenüber fahrlässig gewesen, diese Chance nicht wahrzunehmen. Und da mit fast jeder Spieler nach meinem Abschied noch eine SMS geschrieben und mir viel Glück gewünscht hat, weiß ich, dass meine Entscheidung auf Verständnis stößt. Am 7. April wäre ich zwei Jahre in Erkenschwick gewesen. Was mich stört ist, dass ich in der ganzen Zeit als Luxusartikel dargestellt worden bin. Doch ich habe auch sehr viel für den Club gemacht, aber das sieht niemand. Und ich bin dort sicherlich kein Millionär geworden.

Ihr Abschiedsgeschenk wird wahrscheinlich ein Freundschaftsspiel gegen Borussia Dortmund sein, oder?

Ja, ich hoffe das klappt. Ich stehe in einem engen Kontakt zu Coach Theo Schneider. Es gibt zwar noch keine endgültige Zusage, aber es sieht ganz gut aus, dass diese Begegnung stattfinden wird. Freue mich sehr auf die Chance, vielleicht sogar Regionalliga-Coach zu werden. Ich werde mich mit sehr viel Freude in die Aufgabe reinschmeißen. Und mit Thomas Piorunek bin ich 2000 mit dem VfB Hüls Meister geworden. Vielleicht ist das ja ein gutes Omen.

Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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