"Danke an Borussia Dortmund. Ich habe damit aber auch kein Problem, denn schließlich bin ich ein Kind des Ruhrgebiets und Schalke hilft uns ja im Sommer. Deshalb bin ich einfach nur glücklich über die gezeigte Solidarität."
Denn die BVB-Profis werden sich am kommenden Dienstag am Stimberg (Anstoß ist um 17.30 Uhr) die Ehre geben, um die leeren Kassen ein wenig aufzufüllen. "Für uns ist dieses Match lebensnotwendig, für den BVB aber ein toller Test denn wir sind ja nicht schlecht", freut sich Flossbach auf den sportlichen Vergleich.
Der aufgrund der finanziellen Schieflage allerdings in den Hintergrund rückt. Doch die Verantwortlichen haben bereits ein Rechenspiel aufgestellt. Sollten 2.500 Zuschauer kommen und der Auftritt auch noch an Sponsoren vermarktet werden können, würde die eingenommene Kohle ausreichen, um die Saison zu Ende zu spielen.
"Außerdem hilft uns unser Ehrenpräsident Anton Stark. Ich bin sehr optimistisch, dass wir es noch schaffen können", leuchten angesichts der positiven Meldung Flossbachs Augen, der nun auch der Mitgliederversammlung am Donnerstag, 24. April, ab 19 Uhr im Vereinsheim entgegenfiebert. Denn mit den Einnahmen aus dem Knaller gegen Dortmund, welchen Ex-Trainer Manfred Wölpper zusammen mit BVB-Reserve-Coach Theo Schneider auf die Beine gestellt hat, dürften die Euro-Meldungen etwas an Schrecken verlieren.
Apropos Niederlage. Die Schalker 0:1-Pleite gegen Barcelona ist dem Ex-Essener auf den Magen geschlagen. "Den Traum, dass sie als Champions League-Sieger in der Vorbereitung zu uns kommen, kann ich mir wohl abschminken", zuckt Flossbach mit den Schultern und schiebt analytisch nach: "Aber auch so war es für Königsblau ein Erfolg. Zu den besten acht Teams in Europa gehört Schalke leider nicht, das haben sie in der ersten Halbzeit deutlich gezeigt." Dennoch lässt er sich den Trip in den Süden nicht entgehen, schließlich sieht er in Erkenschwick keinen Cent für seine Arbeit. "Ich reise nach Barcelona", hat er nur noch keinen genauen Flug-Termin, denn das Highlight gegen die Borussia will er sich auch nicht entgehen lassen: "Vielleicht fliege ich erst Dienstag Abend oder Mittwoch Morgen. Aber das ist sehr schwer, noch umzubuchen."
Umgepolt hat er indes auch seine Mannschaft, denn die fuhr gegen Ahlen II den ersten Heim-Punkt im Jahr 2008 ein. "Das war eine ansprechende Leistung. Wir haben endlich mal zu Null gespielt, nur leider das Toreschießen vergessen", resümiert der Familienvater. "Wir sind alle keine Filigrantechniker. Und für die Bodenverhältnisse war es mehr als in Ordnung." Und deshalb hat er mit Blick auf die Kaderplanungen auch eine konkrete Forderung an den Vorstand: "Ich brauche nun Zahlen, damit ich weiß, welche Spieler ich ansprechen kann. Ohne eine Größenordnung geht das nicht. Unsere Jungs stehen ja schließlich bei etlichen Clubs auf der Einkaufsliste und wir müssen uns beeilen, sonst bricht das Team vielleicht auseinander."
Einer hat nämlich schon abgesagt. Und zwar Sönke Wortmann mit der Idee "deinfussballclub.de". "Wir waren ein heißer Kandidat, aber leider hat Fortuna Köln den Zuschlage bekommen", trauert Flossbach der vertanen Chance nach (mehr zu diesem Thema auf Seite 34). "Wir wurden abgelehnt, weil Köln der bessere Standpunkt ist, da alle Medien in der Domstadt sitzen. Schade, denn für uns hätte es den Duft der weiten Welt bedeutet."

