Schließlich kommt die Kohle schon seit der Winterpause regelmäßig mit Verspätung, wie Offensiv-Mann Oktay Güney erklärt: "In den vier Jahren, in denen ich beim FCK bin, hat es nie Probleme gegeben. Aber nun ist es schon zum dritten Mal passiert. Wir haben ja auch laufende Kosten, die gedeckt werden müssen."
"Wenn man sagt, das Geld muss immer am Ersten da sein, dann gab es tatsächlich Verzögerungen", räumt Kleves Vorsitzender Uwe Dönisch-Seidel ein. Sein Zusatz: "Wir sind ein Verein, der nicht an einem Sponsor hängt. Das ist ein fließender Prozess." Verständnis für die Aktion seiner Kicker hat er trotzdem nicht: "Ich bin überrascht und verärgert über die Aktion. Das ist eine überzogene Maßnahme. Mir kann doch keiner erzählen, dass bei den anderen Clubs immer alles pünktlich da ist."
Diese Sicht der Dinge wollte Vorstandmitglied Dr. Eckhard Hagen der Truppe am Rande der Freitags-Einheit vermitteln. Das Gespräch konnte schon allein deshalb in sachlicher Atmosphäre vollzogen werden, weil die Gehälter mittlerweile überwiesen worden sind. Also ist nun alles geklärt zwischen Mannschaft und den Funktionären um Dönisch-Seidel, der in der Aktion eine "Verschiebung von Frust" vermutet?
Ja, weil es keine offenen Positionen mehr gibt. Und nein, weil die grundsätzliche Problematik im kommenden Monat wiederkehren dürfte. Die Spieler sehen im Umfeld offensichtlich keinen glaubhaften Ansprechpartner, nachdem sie in der Vergangenheit regelmäßig vertröstet worden sind. "Einiges ist nicht optimal gelaufen, das sollte man auch nicht schönreden", gibt Dönisch-Seidel zu. Sein Schlusswort: "Dem 1. FC Kleve geht noch lange nicht die Luft aus."
Und auch Müller will sich nun vor allem auf das heutige Match gegen Speldorf konzentrieren. "Zuletzt lief es nicht so, aber wir dürfen nicht nach Ausreden suchen", fordert der Ex-Profi, dessen Vertrag am 30. Juni ausläuft. Er würde schließlich nur zu gerne einen neuen Kontrakt für die Regionalliga unterschreiben...
