Manfred Kuhmichel, was machen Ihre Unterlagen für die neuen Ligen?
Wir haben die Papiere am letzten Samstag und am Montag abgegeben, für Regional- und NRW-Liga ist alles fristgerecht eingereicht worden.
Und?
Der DFB hat sich auch schon gemeldet. Man sagte uns, dass der Verband im Augenblick die Sache weiter sichtet. Für uns ist wichtig, die Unterlagen sind komplett da.
In der letzten Woche haben Sie sich böse gemeldet!
Ich mich? Ich habe mich überhaupt nicht böse geäußert. Das haben Zeitungen geschrieben, dass am Uhlenkrug Krach wäre. Ich war das nicht.
Aber Sie äußerten sich doch dahingehend, dass die Stadt jetzt gefragt sei, den Uhlenkrug baulich fit zu machen. Sie mutmaßten sogar darüber, wenn das nicht geschafft würde, ob man die Punkte absichtlich abgeben sollte, damit man bloß nicht aufsteigt.
Na gut, das habe ich so von mir gegeben und als undenkbare Alternative hingestellt. Aber das war doch nicht ernst zu nehmen. Es kann doch keiner von uns erwarten, dass wir die Zähler abgeben, damit wir nicht aufsteigen und der Stadt Geld sparen, das machen wir nicht.
Mit der These Geld zu sparen, hätten Sie auch auf Sand gebaut, oder?
Genau, für die NRW-Liga, die wir ja auf jeden Fall erreichen, sind die Auflagen nur einen geringen Teil strenger. Meine Gespräche mit der Stadt waren so konstruktiv, dass die Verantwortlichen wissen, dass sie unsere sportliche Leistung jetzt natürlich mit den notwendigen Veränderungen am Uhlenkrug-Stadion honorieren müssen.
Zeitnah, oder?
Das ist klar, wir konnten doch nicht zu Beginn der Spielzeit mit der Stadt reden, wenn noch nichts gelaufen ist. Wir konnten nicht die Welle machen und die Stadt bitten, Maßnahmen zu ergreifen. Außerdem hatten wir auch die Unterlagen des DFB noch nicht
Wie stellt sich die Situation dar?
Wir sind voll im Zeitplan, bleiben unaufgeregt und ohne Panik. Wir warteten den Tabellenstand ab, der blieb stabil. In der Winterpause haben wir uns wie angekündigt zusammengefunden. Wir saßen bis in die letzten Tage mit allen Leuten, die vom Wirtschaften Ahnung haben, zusammen. Alles wurde durchgearbeitet. Jetzt hoffen wir, dass die Mannschaft auch in der Endphase auf der Zielgeraden die Punkte noch holt.
Zwei Akteure sind für die nächste Spielzeit gebunden – was macht der Rest?
Alles nacheinander, wir sind weiter in den Gesprächen und wollen nicht Unruhe schaffen. Wir haben am Mittwoch ein wichtiges Match, wir denken von Spiel zu Spiel. Sonntag haben wir einen Heimauftritt, mal sehen, wie der ausgeht. Die Grundlinie steht, wir wollen versuchen, eine ganze Reihe von den Jungs auch zu binden, weil wir ja nicht immer einen Neuanfang starten wollen. Nach dem einen oder anderen Neuen wird auch Ausschau gehalten.
Was ist mit Coach Frank Kontny?
Mit dem Trainer wird wie mit jedem anderen auch gesprochen, er hat genau so eine Option wie die Akteure. Das müssen wir jetzt einmal abwarten, wir wollen uns nicht drängen lassen.
Wie hoch ist ein Etat für die Regionalliga?
Mit Zahlen habe ich mich immer zurück gehalten, aber klar, wir müssen erheblich mehr aufbringen. Es ist ja auch mehr ein gefühlter, als ein echter Aufstieg.
Allerdings ist er teuer, oder?
Wir bleiben die vierte Klasse, man kann ja die Clubs nicht bedrängen und sagen, nun müssten sie wie Profis zahlen, das tut auch keiner. Wichtig ist die Botschaft: Der ETB wickelt seine Hausaufgaben sauber ab. Vielleicht müssen wir bei den Unterlagen noch etwas nachreichen, aber ich bin wenig in Sorge. Ich bin auch sicher, die Stadt wird dafür sorgen, dass zumindest in der nächsten Saison die Ligatauglichkeit am Uhlenkrug gesichert ist. Es gibt bekanntlich nicht nur Rot-Weiss Essen, wir sind auch da. Für unsere guten Leistungen können wir nicht abgestraft werden, das macht auch keiner.
