"Es gibt Spiele, bei denen man lieber nicht gewesen wäre", war Fortuna-Coach Norbert Meier sichtlich betroffen vom schwachen Auftritt seiner Elf. "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals als Trainer 1:5 verloren habe."
Am gestrigen Samstagnachmittag ist ihm genau das widerfahren, zwei Mal Kevin Großkreutz (23., 34.), Top-Torjäger Lars Toborg (31.), Daniel Thioune (56.) und Daniel Chitsulo (62.) schossen die Landeshauptstädter ab. Der einzige Akteur, der auf Seiten der Düsseldorfer Widerstand geleistet hat, Kapitän Andreas Lambertz, erzielte per tollem Lupfer das zwischentzeitliche 1:3 (51.). "Die Ahlener haben sich in eine klasse Leistung hineingesteigert. Der Sieg geht absolut in Ordnung, weil wir erneut nicht dagegengehalten haben", war Meier stinksauer.
Des einen Leid ist des anderen Freud. Christian Wück strahlte bis über beide Ohren: "Das war von uns ein fast perfektes Spiel. Die Mannschaft hat alle Vorgaben, und damit meine ich insbesondere das Pressing und das Umschalten nach einem Ballgewinn, sehr gut umgesetzt." Sein Zusatz: "Wir zeigen mehr und mehr, dass wir unsere Matches nicht nur gewinnen können, sondern mit der Art und Weise unseren Zuschauern Freude machen."
Davon sind die Fortunen meilenweit entfernt. Nach dem 0:3 in der ersten Halbzeit verließ eine große Menge an Düsseldorfer Anhängern den Fan-Block. "Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen. Ich kann verstehen, dass einige böse sind", wollte Meier am liebsten im Boden versinken, um direkt wieder in die Kritik an seinen Schützlingen überzugehen. "Jetzt sieht man unsere Spieler wieder mit hängenden Köpfen. Aber dann muss man vorher auf dem Platz auch mal etwas dafür tun, dass man hinterher keinen Grund dazu hat."
Während die noch da gebliebenen Besucher aus der Landeshauptstadt zwischen Unmut ("Und so spielt ein Absteiger") und Ironie ("Oh, wie ist das schön...") schwankten, ging durch den Ahlener Block eine Polonese. Die ihr Ende in der Zweiten Bundesliga haben könnte. Wück: "Das Ziel heißt aber vorerst, drei Punkte gegen den BVB zu holen. Und dann werden wir wahrscheinlich auch bis zum Ende oben mitmischen."

