Denn die Heimpartien gegen Verl und Lübeck müssen sowieso eingefahren werden. Aber der Big Point steht in Sachsen an. Ein Blick auf das Restprogramm erklärt alles: Essen muss noch drei Plätze klettern, im Dunstkreis befinden sich Braunschweig, Magdeburg, Emden, Dresden und Dortmund II. Die Borussen haben an diesem Wochenende spielfrei, auch Emden muss noch eine Partie aussetzen. Zudem trifft Dortmund auf die Kickers und auf Braunschweig. Gegenseitiger Punkteklau ist vorprogrammiert.
Daher wäre es für die Truppe von Coach Michael Kulm an der Zeit, die drei letzten Siege bei den Dynamos zu vergolden. Schließlich hat man in den letzten Jahren die meisten Partien, in denen es um alles ging, vergeigt. Vor dem heutigen Anpfiff (14 Uhr) legte sich Kulm in einem Punkt fest: "Wir werden wieder aus einer guten Ordnung agieren. Und alles abrufen, daher hoffen wir auch auf die dementsprechende Unterstützung unserer Fans."
Genau so sieht es Stijn Haeldermans, der zuletzt die lange vermisste Kreativität in die RWE-Reihen brachte: "Wir sind gut drauf und haben die Voraussetzungen geschaffen, dass wir noch am Leben sind. Wir haben viele kleine Schritte gepackt, ein Sieg in Dresden wäre ein richtig großer."
Der Belgier ergänzt: "Dann würden wir weitere Teams in den Kampf um Platz zehn in unsere Nähe ziehen. Ich habe Dresden am Donnerstag beim 2:4 in Berlin gesehen. Nach oben geht für sie wohl nichts mehr. Aber zu Hause ist Dynamo stark, wir wollen unseren Weg trotzdem weiter gehen." Auch aus Eigennutz, denn trotz der langen Verletzungszeit und dem Abstieg vor einem Jahr, betont der Mittelfeld-Mann: "Ich bin seit drei Jahren in Essen und fühle mich wohl. Ich werde alles dafür tun, dass wir die Quali für die dritte Liga noch schaffen. Denn ich würde sicher gerne bleiben."
Dazu müssen noch mindestens drei der vier restlichen Begegnungen eingefahren werden. 54 Zähler könnten zum Sprung über den Strich reichen. Die Marschroute gibt Abwehrchef Daniel Sereinig vor: "Wir werden auch in Dresden wieder mit Spaß bei der Sache sein." Und mit einigen Fans im Rücken, die den weiten Weg nach Elb-Florenz auf sich nehmen.
Haledermans: "Das hat gegen Hamburg Spaß gemacht vor dieser Kulisse. Man hat gesehen, wir sind einfach dafür verantwortlich, wie die Stimmung ist. Die Anhänger haben erkannt, wir haben an uns gearbeitet. Jetzt ist bei jedem die Lust da, um in Dresden einen großen Schritt zu machen."
Und der Belgier erklärt: "Ich hatte immer gehofft, zurück zu kommen, um in den Aufstiegskampf einzugreifen. Wenn wir jetzt das Blatt noch drehen und die dritte Liga schaffen, würde sich das auch wie ein Aufstieg anfühlen." Bis dahin müssen noch 360 Minuten absolviert werden. Und zwar wie zuletzt, dort stimmte auch die Körpersprache, nur so konnte der Rückstand gegen den HSV gedreht werden. Haeldermans: "Vor einigen Wochen wäre das wohl noch nicht geglückt. Nur hoffe ich, wir müssen in Dresden gar keinen Rückstand umbiegen. Denn wenn wir das Ding einfahren, bin ich richtig zuversichtlich, dass wir noch Platz zehn erreichen."

