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Westfalia Herne: Taktikbesprechung am Bosporus
"Es wird Veränderungen geben"

Die neue Zeitrechnung hat bei Westfalia Herne begonnen. Der neue Trainer Christoph Schlebach, der seinen Familienurlaub in der Türkei nach zehn Tagen abgebrochen hat, hat das Zepter am "Schloss Strünkede" übernommen und wird den SCW zusammen mit seinem "Co" Frank Plewka auf die neue NRW-Liga einstellen. Und dabei werden sich einige Sachen kolossal ändern, wie der ehemalige Hasseler im RS-Gespräch verrät.

Herr Schlebach, wie sind Sie beim Trainingsauftakt der Westfalia in Herne empfangen worden?

Sehr positiv. Unser Präsident Jürgen Stieneke hat Frank und mich dem Team vorgestellt. Danach habe ich meine Erwartungen offen gelegt und mit jedem Akteur gesprochen. Das Wichtigste ist, dass Jeder bei Null anfängt. Keiner hat Vorschusslorbeeren. Die letzte Saison war zwar sehr erfolgreich, aber jetzt geht es neu los.

Sie waren in der Türkei. Dort hat auch Kapitän Arben Tahiri mit seiner Freundin Maike Urlaub gemacht. Haben Sie sich zufällig gesehen?

Ja. Arben war auch in Side. Wir haben dann miteinander telefoniert und uns zusammen mit meiner Frau Sandra und Tochter Lena in einer Bar getroffen.

Also gab es eine Taktikbesprechung am Bosporus.

So ungefähr. Wir haben uns ausgetauscht und kennengelernt.

In Herne wird das Saisonziel eifrig diskutiert. Will der SCW aufsteigen, oder nicht?

Ich werde keine Prognose abgeben. Unser Sportlicher Leiter Timur Camci hat sich mit dem Sprung nach oben weit aus dem Fenster gelehnt. Das kann er machen, aber die Liga wird sehr stark sein. Velbert, Bonn, Dattenfeld oder Essen sind schon ordentliche Kaliber. Wir wollen im ersten Drittel mitmischen, aber das Ziel Aufstieg gebe ich nicht heraus.

In der Vergangenheit gab es drei Trainingseinheiten pro Woche. Nur wenn Sonntags die Leistung nicht stimmte, schob Ihr Vorgänger Frank Schulz eine vierte ein. Wie machen Sie das?

Ich werde die Übungen nicht vom Erfolg abhängig machen. Ich habe zwölf Jahre in der Oberliga gespielt und kenne eigentlich nur vier Einheiten pro Woche. Diese Überlegung strebe ich derzeit auch an, werde aber die Vorbereitung und die Einzelgespräche mit den Jungs abwarten, bevor ich mich festlege. Ein leistungsorientiertes Programm wird es aber nicht geben.

Der Name Schulz wird in Herne immer noch regelmäßig genannt. Wie gehen Sie damit um?

Das macht mir gar nichts aus, denn es ist völlig in Ordnung. Was Frank Schulz mit dieser Truppe geleistet hat, ist nicht hoch genug zu bewerten. Dass es ein schweres Erbe für mich ist, ist mir bewusst. Er hat schließlich tolle Arbeit abgeliefert. Aber ich habe meinen eigenen Stil, den ich auch durchdrücken werde. Es wird Veränderungen geben, aber so ist das Geschäft.

Veränderungen auch im taktischen Bereich?

Natürlich. Ich bevorzuge ein 4-3-3 oder 4-4-2-System. Eine der beiden Varianten wird auch in Herne umgesetzt. Aber letztendlich kann man gegen Schulz' System, mit einem Libero zu spielen, nichts sagen, denn er hatte Erfolg. Aber das heißt nicht, dass mein System keinen Erfolg haben wird. Ich werde auf jeden Fall auf eine Viererkette umstellen. Außerdem wird die Mannschaft offensiv ausgerichtet sein. Ich mag es, wenn man mit wenig Ballkontakten zügig nach vorne spielt. Das ist meine Vorstellung.

Wie reagieren Sie, wenn Norman Seidel und Michael Baum die Offerte aus Cloppenburg annehmen sollten?

Ich habe mit beiden gesprochen. Norman hatte bereits ein Gespräch mit dem BV und sie werden sich auch noch einmal unterhalten, weil er dort auch einen Job bekommen könnte. Michael hat aber noch keine Verhandlung geführt. Ich möchte beide behalten und mache mir momentan auch noch keine Gedanken um einen möglichen Wechsel. Denn noch sind sie bei uns.

Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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