Der Spieler des VfB Speldorf arbeitet seit 1. August als neuer DFB-Sützpunktkoordinator an der Sportschule Wedau. Nach einem Bewerbungsschreiben und zwei Vorstellungsgesprächen war der neue Job in trockenen Tüchern. "Das war immer ein Traum von mir beim Verband zu arbeiten", schwärmt der diplomierte Sportwissenschaftler. Dass es nun gleich beim Deutschen Fußball-Bund geklappt hat, ist für den Blondschopf natürlich um so schöner. Bisher arbeitete er bereits an der GHS Dümpten, als Lehrer in den Fächern Englisch und Sport. "Das hat mir auch sehr gut gefallen und es hat mir auch viel gebracht. Aber ich wollte schon immer im Verbandsbereich arbeiten", setzt Janssen Prioritäten.
Die müsste er eventuell auch setzen, wenn der derzeit noch verletzte Kicker nach seinem Plantasehnenriss vom letzten Spieltag der vergangenen Saison in etwa einem Monat wieder auf den Trainingsplatz des VfB zurückkehren kann. "Ich hoffe natürlich, dass ich wieder hundertprozentig fit werde. Aber ich muss dann auch sehen, wie sich Job und Fußball miteinander vereinen lassen", überlegt der Allrounder und fügt hinzu: "Es wäre ja schade, schon mit 27 Jahren mit dem Fußball aufzuhören."
Zur Not könnte er seinem Coach Dirk Wißel einfach ein paar gute Ratschläge geben. Denn seit vergangenem Jahr besitzt Jannsen sogar die Trainer-A-Lizenz und das bereits im Alter von 27 Jahren. "Aus der Arbeit des Trainers halte ich mich aber lieber raus. Aber wenn er mich fragt, können wir immer gerne über Fußball reden", grinst Janssen.
In jedem Fall wird er aber auch schon an der Sportschule gut zu tun haben. "Meine Arbeit kann ich mir recht frei einteilen. Derzeit habe ich eine 40-Stundenwoche. Aber das werden sicherlich mehr Stunden werden, denn ich mache die Sache mit Herzblut", hängt sich Janssen voll rein und rechnet mit reichlich Überstunden. Zur Zeit orientiert sich Janssen noch seinem neuen Umfeld. "Es gibt hier sehr viel Neues, ich möchte möglichst viele Leute erst einmal kennenlernen", nimmt er sich vor. Vor allem die Fortführung des DFB-Förderprogramms, die Vermittlerrolle zwischen Honorartrainern und Verband, sowie die sportwissenschaftlichen Tests der jungen Talente fallen von nun an in seinen Aufgabenbreich.
Eigentlich doch beste Voraussetzungen, um seinem derzeitigen Verein talentierte Nachwuchskräfte zu organisieren. "Das lasse ich aber lieber sein. Die beiden Dinge muss ich klar trennen. Und die Talente spielen dann besser später mal in der Bundesliga", zwinkert Janssen und wirft wieder genüsslich einen Blick auf das Sportplatz-Panorama seines neuen Arbeitsplatzes.

