„Vor allem, weil wir damit wissen, dass mögliche Forderungen nicht mehr auf den neuen Verein zukommen.“ Auch wenn er warnt: „Noch ist die Sache ja nicht durch. Es wird am Freitag noch eine Sitzung beim Verband geben, aber man hat uns signalisiert, dass es sich wohl nur um eine Formalie handelt.“
Dann würde es in der Kreisliga A weiter gehen. Der Abschied aus der Landesliga fällt dem Funktionär dennoch nicht unbedingt schwer. „Die ersten Spiele haben schon gezeigt, dass wir nicht in diese Klasse gehören.“ Entsprechend wird sich auch das Gros der Rader Kicker dem neuen Verein anschließen. „Ich denke, dass etwa zwei Drittel mitgehen und die restlichen Jungs zurück an ihre Heimatorte wechseln und dort in der Bezirksliga unterkommen.“
Dass die Liga nun um einen Club ärmer und die verbliebenen Teams ein zusätzliches spielfreies Wochenende reicher sind, versteht Dombrowski allerdings als unvermeidlichen Umstand. „Man konnte das nicht vorhersehen, da die Ermittlungen der Finanzbehören erst Ende Juli stattgefunden haben. Das war natürlich mitten in der Urlaubszeit und die Fristen eigentlich schon verstrichen. Sonst hätten wir uns sofort in der Bezirksliga angemeldet.“
Rückblickend ist der Niedergang des Vereins für Dombrowski nur die logische Folge überzogenen Anspruchsdenkens. „Hier ist eine erste Mannschaft geschaffen worden, die dem Vereinsumfeld und dieser Stadt einfach nicht entspricht.“ Zudem hätte der Ausbau des Aushängeschilds vor allem der Befriedigung persönlicher Eitelkeiten gedient. „Eigennutz und Profilierungssucht“, nennt der Vorsitzende als Hauptmotive der ehemaligen Vereinsbosse. Fehler, die im SC 08 tunlichst vermieden werden sollen:
„So eine Entwicklung muss auf solide Beine gestellt werden. Die Schere zwischen dem Seniorenteam und den Reserve- oder Jugendmannschaften darf nicht zu weit auseinander gehen. Sonst verliert eine erste Mannschaft auch ihren Sinn, nämlich, dass eben immer wieder Leute aus dem Nachwuchs herangeführt werden können.“ Eine Lektion, die man in Radevormwald nun endgültig gelernt haben sollte. In Zukunft werden die Junioren zumindest deutlich öfter ihre Chance bekommen.
